Laut Medienberichten sollen am Donnerstag mehrere Exekutiv-Beamten auf der Suche nach einem Nigerianer das Haus von Christa Janitschek in Klagenfurt regelrecht gestürmt haben. Die Frau erteilt Flüchtlingen ehrenamtlich Deutschunterricht. Von einem Missverständnis ging hingegen Wolfgang Pittino, Kommandant der Klagenfurter Kripo, am Samstag gegenüber der APA aus und bot der Betroffenen ein klärendes Gespräch an.
Ihre – laut Eigendefinition – Schützlinge kämen aus Tschetschenien und Afrika und seien völlig unbescholten, erklärte Janitschek in einem Interview. Am Donnerstag fuhren plötzlich drei Streifenwagen vor. Heraus sprangen Beamten auf der Suche nach einem Nigerianer. Ich war sprachlos und eingeschüchtert, sagte die Lehrerin. Sie sei wie ein Schwerverbrecher behandelt worden und fühle sich im eigenen Haus nicht mehr sicher.
Die Polizisten hätten ohne Hausdurchsuchungsbefehl jeden Kasten durchsucht, bis sie wieder unverrichteter Dinge abgezogen seien. Zuvor sei sie noch darauf hingewiesen worden, dass sie schon lange beobachtet werde.
Es hat sich um keine Hausdurchsuchung gehandelt, erklärte hingegen Pittino. Die uniformierten Beamten hätten einen Festnahmeauftrag seitens der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt gemäß Paragraf 36 des Fremdenrechtes gehabt und dieser beinhalte ein Betretungsrecht. Nach einem internen Hinweis über den möglichen Aufenthaltsort des Gesuchten seien fünf uniformierte Beamte zu dem Haus der Dame gefahren, um Nachschau zu halten.
Die Frau habe nach kurzem Läuten geöffnet, ihr sei der Sachverhalt geschildert worden und sie habe die Beamten hereingebeten, erklärte Pittino. Entgegen der Schilderungen der Frau hätten lediglich zwei Polizisten das Haus betreten und in die Räume geschaut. Lediglich ein Kasten, der groß genug ist, um eine Person aufzunehmen, wurde auch geöffnet, sagte der Sprecher. Alles in allem sei die Amtshandlung nicht emotionsgeladen verlaufen. Die Dame habe sich vom Einsatzleiter noch mit Handschlag verabschiedet.
Die Frau steht auch nicht unter Observation, versicherte Pittino. Das müsse sie gänzlich missverstanden haben. Der Kripo-Chef will mit der Lehrerin jetzt ein Gespräch suchen. Sollte dieses zu keinem Ergebnis führen, würden selbstverständlich Untersuchungen eingeleitet, um zu klären ob seitens der einschreitenden Beamten Richtlinien verletzt worden seien.
Der zur Festnahme ausgeschrieben Mann wird im Übrigen ausschließlich nach dem Fremdenrecht gesucht. Es liegen keine Strafhandlungen vor, erklärte Pittino. Der Gesuchte solle vermutlich in Schubhaft genommen werden.
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