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Polizeieinsätze nicht nur in Bregenz

Die Verkehrserziehung ist eine wichtige Funktion der Polizei.
Die Verkehrserziehung ist eine wichtige Funktion der Polizei. ©Hofmeister
Bregenzer Polizei schießt auch in den Umliegergemeinden mit dem Radargerät „scharf“.

BREGENZ. (fst) Mandi Katzenmayer – das Stadtoberhaupt von Bludenz – würde seine Stadtpolizisten gerne als „Leiharbeiter“ in den Umliegergemeinden einsetzen, gegen eine entsprechende „Leihgebühr“, versteht sich. Doch diese zeigen nur wenig Interesse an diesem Angebot. Ganz anders in Bregenz: Hier ist die Stadt- bzw. Verwaltungspolizei bereits seit Jahren bei Radarmessungen für die angrenzenden Gemeinden tätig.

„Auslandseinsätze“

Für diese „Auslandseinsätze“ besitzt die Bregenzer Verwaltungspolizei seit 2004 ein eigenes mobiles Radargerät, das im Vorjahr insgesamt 400 Stunden im Einsatz stand. „Dabei handelt es sich um reine Messzeiten, also ohne Anfahrt und ohne den Auf- und Abbau des volldigitalen Gerätes“, erklärt Helmut Gassner, der Chef der Bregenzer Verwaltungspolizisten. „Gemessen wurde in Wolfurt, Lauterach, Hard und Kennelbach“, so Gassner im Gespräch mit der VN-Heimat. Das Gerät steht fast täglich im Einsatz. Die Verwaltungspolizei ist aber nicht nur für die Radarmessungen in den Nachbargemeinden zuständig. In erster Linie sind die Beamten – wie der Name schon sagt – mit verwaltungspolizeilichen Aufgaben betraut. Optisch in Erscheinunge treten die Mitarbeiter bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs. Die „Parksheriffs“ überprüfen nicht nur die Parkscheine in den abgabepflichtigen Zonen, sie sind auch für Parkvergehen nach der Straßenverkehrsordnung zuständig und entlasten damit die Stadtpolizei, die in erster Linie für die örtliche Sicherheit zuständig ist.

700 Organmandate

Dazu gehören auch die bei Autofahrern nicht sehr beliebten Geschwindigkeitsmessungen mit der Laserpistole und mit einem zweiten mobilen Radargerät, das erst im Vorjahr angeschafft wurde. „Lasermessungen sind sehr personalaufwendig, mindestens drei Beamte müssen dafür abgestellt werden, dafür sind sie von hohem erzieherischen Wert, da die Strafe auf dem Fuß folgt“, so der Bregenzer Polizeikommandant Karlheinz Wüschner. Rund 700 Organmandate wurden vor allem bei Lasermessungen an Ort und Stelle ausgestellt und einkassiert. Seit dem Vorjahr verfügt die Stadtpolizei zudem über ein eigenes mobiles Radargerät. Wer zu schnell unterwegs ist, wird angezeigt und erhält von der Bezirkshauptmannschaft eine Anonymstrafverfügung. „Insgesamt wurden im Vorjahr 4600 Anzeigen erstattet“, so Wüschner.

4000 Zahlscheine

Dazu kamen im Vorjahr noch 4000 Zahlscheine, die wegen diverser Vergehen hinter die Scheibenwischer geklemmt wurden. „Das hört sich im ersten Augenblick nach sehr viel an, relativiert sich aber, wenn man bedenkt, dass das pro Tag nur knapp elf Zahlscheine sind. Wer meint, Hauptaufgabengebiet der städtischen Sicherheitswache wäre der Verkehr, der irrt: Ob Diebstahl, Betrug oder Körperverletzung – auch dafür ist die Stadtpolizei zuständig. Im Vorjahr wurden 483 Anzeigen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, dazu kamen noch 936 Berichte an andere Stellen, von der Jugendwohlfahrt bis zu den Strafabteilungen der BH. „Die wichtigste Aufgabe sehe ich darin, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten“, erklärt Kommandant Wüschner. Dieses Sicherheitsgefühl wird durch Fußstreifen und Funkstreifen im Stadtgebiet erhöht. Die Polizisten waren rund 1300 Stunden zu Fuß im Stadtgebiet unterwegs, mit den Funkstreifen umrundeten sie die Erde 1,5 Mal: 60.000 Kilometer wurden zurückgelegt. Und dazu kommen noch in den Sommermonaten die Fahrradstreifen entlang des Ufers der Bregenzer Ache sowie in den Seeanlagen. „Ein Herzensanliegen sind uns die Kinder: Auch im Vorjahr wurden in allen Bregenzer Kindergärten Verkehrserziehung angeboten, in den Volksschulen wurden die Fahrradprüfungen abgenommen.“

“Die wichtigste Aufgabe sehe ich darin, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten”.
Polizeikommandant Karlheinz Wüschner
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