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Polizei legt Christchurch-Attentäter 50-fachen Mord zur Last

Die Attacke erschütterte Neuseeland
Die Attacke erschütterte Neuseeland ©APA (AFP/Australian Prime Minister's Office)
Der mutmaßliche Attentäter von Christchurch soll sich wegen 50-fachen Mordes vor Gericht verantworten müssen.
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Dies teilte die Polizei knapp drei Wochen nach dem Anschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Großstadt am Donnerstag mit.

Versuchter Mord in 39 Fällen

Gegen den 28 Jahre alten Rechtsextremisten aus Australien soll an diesem Freitag zudem Anklage wegen versuchten Mordes in 39 Fällen erhoben werden. Der ehemalige Fitness-Lehrer Brenton Tarrant soll dazu vor einem Richter in Christchurch selbst Stellung nehmen.

Videoschaltung aus Hochsicherheitsgefängnis

Dazu wird er allerdings nicht persönlich erscheinen, sondern per Videoschaltung aus einem Hochsicherheitsgefängnis befragt. Bei einer Verurteilung droht dem 28-Jährigen lebenslange Haft.

Regeln für Internetplattformen verschärft

Australien verschärfte zudem die Regeln für Internetplattformen deutlich. Das Parlament beschloss am Donnerstag mit breiter Mehrheit eine Vorlage der Regierung, wonach Betreiber von sozialen Netzwerken mit Gefängnis- und Geldstrafen rechnen müssen, wenn sie extremistische Inhalte nicht löschen.

Strafzahlungen oder Haft möglich

Trotz Vorbehalten stimmte auch die Opposition für das Gesetz der Regierung von Premierminister Scott Morrison. Künftig drohen Plattformen wie Facebook und YouTube bei Verstößen gegen die neuen Regeln Strafzahlungen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar oder zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.

Die Verantwortlichen der Unternehmen können bis zu drei Jahre in Haft kommen.

Tat live im Internet übertragen

Der Australier hatte die Tat mit einer Helmkamera live ins Internet übertragen. Zahlreiche Nutzer hatten das Video anschließend weiterverbreitet. Kurz zuvor hatte er ein Pamphlet mit rechtsradikalen und rassistischen Parolen ins Internet gestellt und auch per Mail verschickt.

Die Polizei prüft nach eigenen Angaben noch, ob weitere Anklagen erhoben werden. Sie sprach zudem von “Terror-Angriffen”.

(APA/dpa)

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