Seit zwei Wochen ermittelt deshalb auch die Bludenzer Polizei, nachdem in Lorüns das frevlerische Jagdfieber ausgebrochen ist. Der Wildfrevler, hinter dem die Gesetzeshüter jetzt her sind, hat einen einjährigen Rehbock geschossen. Gefunden wurde der Tierkadaver in der letzten Maiwoche von einem Pensionisten, der auf einem Waldspaziergang im Oberfeld-Wiesle-Gebiet, nur einige hundert Meter entfernt vom Lorünser Ortsrand, unterwegs war. Er informierte sofort den örtlichen Jagdaufseher Klaus Peter Batlogg, der den Fall zur Anzeige brachte.
Ortskenntnis der Täter
Der oder die Wilderer haben ausgenützt, dass die Wegschranken zum Wiesen- und Waldgebiet zu der Zeit nicht geschlossen waren, geht der Jagdaufseher von einer guten Ortskenntnis der Täterschaft aus. Jedenfalls ist sie mit einem Auto vorgefahren. Bei den Überprüfungen vor Ort konnten Fahrzeugspuren festgestellt werden, bestätigte Bezirkspolizeichef Johannes Meyer. Bei der Untersuchung des Kadavers war gleich eine Einschussöffnung augenfällig. So wie es aussieht, wurde mit einem Kleinkalibergewehr auf den Rehbock geschossen, mutmaßt Klaus Peter Batlogg.
Leidvoll verendet
Der Rehbock muss sich nach dem erlittenen Treffer noch einige hundert Meter weitergeschleppt haben, um dann leidvoll zu verenden. In der Dunkelheit haben die Wilderer das angeschossene Tier nicht mehr gefunden und sind dann einfach davongefahren, ist der Jagdaufseher entsetzt über den gemeinen Wildfrevel. Klaus Peter Batlogg hat die Vermutung, dass es sich bei dem oder den gesuchten Wilderern um jene handeln könnte, die vor zehn Jahren schon einmal in dem Gebiet zugeschlagen haben. Damals wurde in ähnlicher Vorgehensweise unter anderem ein Hirsch erlegt und das Tier anschließend fachmännisch zerlegt, die edelsten Fleischteile sowie Haupt und Geweih mitgenommen. Die Polizei hat im aktuellen Fall bislang noch keine Anhaltspunkte, die auf die Spur des oder der Wildschützen in Lorüns führt und hofft bei den laufenden Ermittlung auf die Mithilfe aus der Bevölkerung.
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