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Politik auf Distanz zu Schmid

Erik Schmid – sein kritischer Bericht wurde am Mittwoch im Landhaus diskutiert.
Erik Schmid – sein kritischer Bericht wurde am Mittwoch im Landhaus diskutiert. ©VMH
Bregenz - Erik Schmids kritischer "Tätigkeitsbericht 2011": Sprickler-Falschlunger mit Kritik, andere vorsichtiger.
Bericht: Schmid rechnet ab

Am Rande der Landtagssitzung war am Mittwoch natürlich auch Erik Schmids kritischer “Tätigkeitsbericht 2011” – verfasst als Tierschutzombudsmann – ein Thema. Wie die VN berichteten, hatte Schmid in diesem Bericht ja harte Worte für seine Widersacher gefunden und seine Sicht der Dinge wiedergegeben. Unter anderem hatte der 55-Jährige, seit Ende März ja seiner einstigen Doppelrolle als Landesveterinär und Tierschutzombudsmann enthoben, SPÖ und FPÖ vorgeworfen, die Sache politisch ausgeschlachtet zu haben, etwa auch mit einem Prüfauftrag an den Landesrechnungshof. Doch Vertreter der beiden Parteien winkten am Mittwoch ab. “Ich habe Bedenken, wenn jemand so wenig Unrechtsbewusstsein hat”, sagte etwa SPÖ-Abgeordnete Gabi Sprickler-Falschlunger (55). Sie habe Bedenken, ob Schmid sich in der Abteilung nun integrieren werde können. Schmids Vorwürfe gegen das Tierheim Dornbirn – er hatte der Leiterin Karin Andres ja “massive, persönliche Angriffe” vorgeworfen – könne sie nicht kommentieren: “Die kann nur die Leiterin des Tierheims, Karin Andres, kommentieren.” Gesagt, getan – Andres war am Mittwoch im Landhaus. Doch zur Causa Schmid wollte sie nicht Stellung nehmen, verwies ihrerseits wieder auf die Politik.

Allgäuer verteidigt Vorgehen

Wie wertet FPÖ-Abgeordneter Daniel Allgäuer (47), ein Landwirt, den aktuellen Bericht von Schmid? Der Tierarzt habe die schwierige Situation seiner Doppelfunktion dargestellt: “Das hat er selber herausgestrichen und auch erkannt.” Die FPÖ habe auch bewusst die Sonderprüfung beim Landesrechnungshof in Auftrag gegeben: “Der Landesrechnungshof hat das gut aufgearbeitet – auch das hat Schmid zur Kenntnis zu nehmen. Er soll sich mit dem Bericht auseinandersetzen.” Trocken reagierte auch Landesrat Erich Schwärzler (59): “Schmid hat als unabhängiger Tierschutzombudsmann einen Bericht gemacht.” Der Bericht beinhalte eine inhaltliche Komponente und eine persönliche Bewertung: “Und die ist so zu akzeptieren.” Er sei im Übrigen der Meinung, dass das Tierheim gut geführt werde: “Natürlich kann man immer ein paar Dinge diskutieren.” Wie lautet Schwärzlers Fazit? “Er hat den Bericht als Tierschutzombudsmann vorgelegt, wir haben jetzt einen neuen Tierschutzombudsmann.” Grünen-Chef Johannes Rauch (53) erklärte: “Die Causa Schmid ist aus meiner Sicht abgeschlossen, Schmid hat, wie er im Ausschuss zu Recht gesagt hat, seine Zeche bezahlt. Man sollte sich jetzt wieder um die wesentlichen Dinge kümmern.”

Die Politiker reagieren also recht verhalten – hinter den Kulissen ist die Causa Erik Schmid und sein kritischer Bericht freilich weiterhin ein Thema.

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