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Podiumsdiskussion am BG Lustenau

Die Schüler zeigten sich bei ihren Fragen gut vorinformiert und kritisch.
Die Schüler zeigten sich bei ihren Fragen gut vorinformiert und kritisch. ©lcf
Lustenau. Anlässlich der Landtagswahlen stellten sich Spitzenpolitiker den Fragen der Schüler.

Politische Bildung wird am BG Lustenau großgeschrieben. So auch anlässlich der Landtagswahlen. Unmittelbar vor dem Wahlsonntag waren politische Vertreter der kandidierenden Parteien zu einer Podiumsdiskussion mit 300 Oberstufenschülern geladen. In einer Vorstellungsrunde präsentierten sich die Politiker mit ihren parteipolitischen Inhalten. In ihren Kurz-Statements sprachen Kurt Fischer (ÖVP), Michael Ritsch (SPÖ), Ernst Hagen (FPÖ), Johannes Rauch (Grüne), Rainer Kos (BZÖ) und Bernhard Amann (Gsiberger) über Themen wie Bildung, Jugendbeschäftigung, Integration, Rassismus, Arbeitslosigkeit, alternative Energiequellen und einer sogar über vorherrschende „Apartheidpolitik und Inquisition“.

Anschließend hatten die Schüler das Wort und konnten ihre Fragen direkt an die Parteivertreter stellen. Ein Thema, das die Jungwähler sehr beschäftigte, waren die FPÖ-Wahlplakate mit ihren polarisierenden Aussagen wie „keine türkischen Dolmetscher“ oder „Elterngeld nur für heimische Familien“. Die Plakate seien, so Ernst Hagen, daher polarisierend, da sie die Inhalte nur in Kurzform präsentierten, allerdings würden sich viele Mig­ranten weiterhin der Integration verweigern. Kurt Fischer forderte daraufhin zu einem friedlichen Zusammenleben und gelebter Integration auf. Weitere Themen, welche die Schüler beschäftigten, waren die hohen Kosten für Wahlwerbung, die Kinderbetreuung, die Nachhilfeförderung und die Thematisierung der Migranten im Wahlkampf.

Besonderes Interesse widmeten die Jugendlichen auch den Fragen der Jugendbeschäftigung und der Schaffung neuer Arbeits- und Lehrplätze. Hier überraschte Rainer Kos, der auf die Frage nach dem Konzept der Jobgestaltung seiner Partei einfach sprachlos blieb. Für Furore und vehemente Ablehnung seitens der Gymnasiasten sorgte Bernhard Amann mit seinem Vorschlag, Jugendlichen mit Lehrabschluss einen Uni-Zugang zu ermöglichen. Dass sie nicht hellsehen können, bewiesen die Politiker bei der Frage einer Schülerin nach den Prognosen für den Ausgang der Wahlen. So hoffte Rainer Kos auf 7 bis 8 Prozent für seine BZÖ, Johannes Rauch erhoffte sich ein fünftes Mandat für die Grünen, Michael Ritsch war optimistisch, dass die SPÖ den Kampf um den zweiten Platz gewinnen würde und Bernhard Amann machte sich selber Mut mit der Aussage, „ich weiß, wir sitzen am Sonntag im Landtag drin“. Lediglich FPÖ und ÖVP lagen mit ihrer Prognose richtig. Ernst Hagen war überzeugt von einem zweiten Platz und Kurt Fischer von einem klaren Auftrag an den Landeshauptmann. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion hatten die Jugendlichen noch die Möglichkeit, sich bei „Politik on Tour“, einem Projekt der Offenen Jugendarbeit Lustenau, über Wahlprozedere und Wahlprogramme zu informieren, sowie ihre Probestimme in einer Wahlkabine abzugeben.

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