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Plädoyer für Sofortmaßnahmen

©VOL.AT/Paulitsch
Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer und Umweltaktivist Eugen Schneider tauschten diesbezüglich ihre Gedanken aus und fanden dabei auch Gemeinsamkeiten.

Ist die von der österreichischen Umweltministerin Leonore Gewessler vorgeschlagene Verbindungsvariante vom südlichen Lustenau Richtung Schweiz sinnvoll oder nicht? Wie kann der verkehrsgeplagten Bevölkerung möglichst schnell geholfen werden? Welche Perspektiven haben umfassende Langzeitlösungen? Das Thema Verkehr hat viele Facetten, die unterschiedlich bewertet werden können.

"Hoffnung lernen"

Dass Schneider die CP-Variante im Osten der Gemeinde grundsätzlich ablehnt und auch Fischer davon nicht angetan ist, wurde dabei offensichtlich. Doch die 1.3-Variante mit einem Übergang von Österreich in den Bereich Schmitten/Diepoldsau schied dann doch die Geister.

Eugen Schneider findet den Vorstoß Gewesslers begrüßenswert. "Weil der Bodenverbrauch viel geringer ist, die Versiegelung von Boden überschaubar und wir einer Verkehrssaugwirkung wie bei der CP vermeiden könnten."

Fischer konnte dieser Argumentation nicht folgen. "Es ist die x-te Variante, die da plötzlich auftaucht. Und die Schweizer Nachbarn, auf deren Grund sich diese Trasse vor allem befinden würde, wissen davon nichts." Generell würden die Menschen in Lustenau nicht mehr an eine umfassende Lösung des Verkehrsproblems glauben. "Ich bin quasi ein Zeitzeuge. Habe den Planungsprozess von Mobil-im-Rheintal erlebt, und jetzt haben wir diese Situation." Er müsse in Anbetracht der Lage wieder "Hoffnung lernen", gestand der Bürgermeister.

Schneider will das Ergebnis des jahrelangen Planungsprozesses nicht in Stein gemeißelt sehen. "Man kann doch nicht sagen, dass das was vor zehn Jahren noch galt, auch heute noch so ist. Dinge verändern sich, und dem muss man Rechnung tragen. Diskussionen müssen immer möglich sein."

Sofortmaßnahmen

Seine Gruppe denke nicht daran, in nächster Zeit zu demonstrieren. "Eher kleben wir uns vor dem Zollamt an, um gegen die Zustände dort zu protestieren", meinte der Pensionist.

Das stark frequentierte Zollamt und die Notwendigkeit des Baus einer neuen Brücke brachte ihn auch wieder näher zum Lustenauer Bürgermeister. "Wir werden ganz sicher nicht akzeptieren, dass wieder eine Brücke mit derselben Nutzungskapazität gebaut wird, die den jetzigen untragbaren Zustand zementieren würde", machte Fischer deutlich.

Einig sind sich Fischer und Schneider über die Notwendigkeit von Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Bevölkerung. "Da hätte das Land und die Gemeinde schon längst etwas machen können. Nicht überall und bei allem ist der Bund zuständig. Nur ist diesbezüglich nichts geschehen."

Fischer sprach sich denn auch für Maßnahmen wie ein Tempolimit innerorts von 40 km/h aus. Ebenfalls fordert er Geschwindigkeitsreduktion an der Peripherie für Lkw.

Kritik aus der Schweiz

Schneider will den Schweizer Reaktionen auf den Vorschlag für eine Verbindungslösung im südlichen Lustenau nicht zu viel Bedeutung beimessen. "Es sollte doch nicht darum gehen, wer wann einmal etwas gesagt hat, was dem anderen nicht passt. Es geht um Inhalte."

Das sieht zumindest die zuständige Regierungsrätin vom Kanton St. Gallen, Susanne Hartmann, jedoch völlig anders: "Als beteiligte Projektpartner sind wir vor den Kopf gestossen, was Inhalt und Zeitpunkt der Kommunikation angeht."

Die gesamte Sendung

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT)

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