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PKK-Machtkampf verschuldete Bergsteiger-Entführung

Die Entführung der drei deutschen Bergsteiger durch die PKK ist nach türkischen Angaben die Folge eines internen Machtkampfes bei den Kurdenrebellen.

Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise, PKK-Chef Murat Karayilan habe angeordnet, die deutschen Geiseln aus der Gewalt seines internen Rivalen Fehman Hüseyin zu befreien. Dies gehe aus abgefangenen Funksprüchen von PKK-Mitgliedern hervor. Von der PKK lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Laut Anadolu hatte Hüseyin, der aus Syrien stammende Chef des bewaffneten PKK-Flügels, die Entführung der drei Deutschen angeordnet und damit PKK-intern für große Unruhe gesorgt. Hüseyin solle beim bevorstehenden Kongress des bewaffneten Flügels abgelöst werden und wolle die drei Deutschen als “Trumpfkarten” im Machtkampf gegen Karayilan benutzen. Die Entführung von Zivilisten widerspreche zudem früheren Beschlüssen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK).

Die Bergsteiger waren am vergangenen Dienstag auf dem Berg Ararat von einem PKK-Trupp verschleppt worden. Die Führung der Kurdenrebellen erklärte, das Kidnapping sei “in eigener Initiative” von lokalen Rebellen begangen worden. Als Bedingungen für eine Freilassung der Deutschen verlangt die PKK eine Einstellung der türkischen Militäraktionen am Ararat sowie eine Erklärung der Bundesregierung, dass Deutschland seine harte Haltung gegenüber der kurdischen Untergrundorganisation beenden werde. Insbesondere kritisierten die Rebellen das Verbot des PKK-nahen Fernsehsenders Roj-TV durch Berlin. Die Bundesregierung verlangt die bedingungslose Freilassung der Geiseln.

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