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Pius-Brüder setzen Williamson als Seminarleiter ab

Die erzkonservative katholische Pius-Bruderschaft hat den Holocaust-Leugner Richard Williamson als Leiter eines Priesterseminars in Argentinien abgesetzt.

Williamson sei von seinen Pflichten an der Spitze des Seminars La Reja entbunden worden, teilte das Oberhaupt der Bruderschaft Pius X. in Lateinamerika, Pater Christian Bouchacourt, demnach mit.

“Monsignore Williamsons Äußerungen reflektieren in keiner Weise die Haltung unserer Gemeinschaft”, hieß es in der Erklärung Bouchacourts weiter. Eine offizielle Bestätigung für die Absetzung von Williamson gab es zunächst nicht.

Die Rücknahme der Exkommunikation von Williamson durch Papst Benedikt XVI. hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Williamson leitet seit 2003 das Priesterseminar in dem Ort La Reja westlich von Buenos Aires. Dort war er während der Messe am Sonntag wie schon in den Tagen zuvor weder zu sehen noch zu sprechen. Andere Priester verweigerten jede Aussage zu seinem Aufenthalt und jeden Kommentar zu Williamsons Leugnung der Ermordung von sechs Millionen Juden während der Nazi-Diktatur.

In einem TV-Interview hatte der Brite gesagt, historische Fakten sprächen gegen die Existenz von Gaskammern. Es seien nicht sechs Millionen Juden von den Nazis ermordet worden, sondern 200.000 bis 300.000 – aber keiner von ihnen in Gaskammern.

Inzwischen mehren sich die Anzeichen für eine Austrittswelle empörter Katholiken. Auch mehrten sich Stimmen innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche, die einen Ausschluss von Williamson forderten.

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