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PISA-Auswertung teilweise korrigiert

Bereits im Dezember 2004 hegte Schullandesrat Siegi Stemer Zweifel an manchen Interpretationen der PISA-Ergebnisse und forderte eine saubere Analyse. Nun wurden diese Bedenken bestätigt.

“Studien müssen verantwortungsvoll interpretiert werden, denn nur so helfen sie uns, Defizite zu orten und Verbesserungen vorzunehmen”. so Stemer. Bei der Österreichischen Statistikertagung in Klagenfurt haben Univ.-Prof. Neuwirth von der Universität Wien und Statistik Austria eine genaue Analyse der PISA-Ergebnisse präsentiert und dabei einige bisherige Interpretationen in ein anderes Licht gestellt.

Die Grundsätzliche Feststellung der Experten: PISA 2000 und PISA 2003 sind nicht ohne weiteres vergleichbar. Die Verschlechterung zu PISA 2000 ist jedenfalls geringer als bisher dargestellt. Andere Problembereiche sind dagegen noch deutlicher herausgekommen.

“Pisa hin oder her”, so Stemer, “die Basisbildung ist unbestritten ein pädagogisches Dauerprogramm, denn Lesen, Rechnen, Sprechen und Schreiben sind nun einmal das Fundament, auf dem alle anderen Bildungsschritte aufbauen.”

Besonders intensiv wird derzeit die pädagogische Frühförderung, die in allen seriösen Bildungsstudien als wichtiger Schritt in die Welt des Lernens betrachtet wird, vorangetrieben. Mit der “Kindergartenvorsorge Neu” und der “frühen Sprachförderung” sollen Defizite früh erfasst und entsprechend behandelt werden, damit sie sich erst gar nicht zu einem ernsten Problem auswachsen. Besonderes Augenmerk wird dabei auch auf die Förderung von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache gelegt.

“Die Experten korrigieren Interpretationen der letzten Monate, beschönigen aber keineswegs einige Notwendigkeiten, die wir in Vorarlberg besonders im Auge haben: Lese- und Sprachförderung, Einbindung des Elternhauses, naturwissenschaftliche Inhalte, vernetztes Denken, usw”, untermauert Stemer.

Der Landesrat will sich auch in Zukunft mit aller Kraft für die Verbesserung der schulischen Förderung einsetzen. Er wünscht sich aber auch, dass die Erwachsenen erkennen, dass die weniger guten Leistungen auch das Ergebnis der modernen Wohlstandsgesellschaft sind: “Zuwendung, Zeit, Wertschätzung und Unaufgeregtheit würden den Kindern am meisten helfen.”

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