Pierce gegen Henin-Hardenne

Ungleich schwerer wird es für die Französin im Finale am Samstag. Dann muss Pierce gegen die Turnierfavoritin Justine Henin-Hardenne aus Belgien antreten. Die French-Open-Siegerin von 2003 hatte mit der Russin Nadja Petrowa im Halbfinale ebenfalls keine Mühe und siegte 6:2,6:3.

Nach 58 Minuten verwandelte Mary Pierce ihren ersten Matchball, und während sie ungläubig die Hand vor den Mund schlug, feierte das Publikum auf dem vollbesetzten Center Court ausgelassen seine Heldin. “Es ist wirklich unglaublich, hier noch einmal im Finale zu stehen”, sagte die Endspiel-Teilnehmerin von 1994 und 2000. “Ich bin sehr zufrieden, denn ich habe mich hier selbst überrascht.” Erstmals seit fünf Jahren genießt im Damen-Finale von Roland Garros eine Französin Heimvorteil, und das Match wird zum Duell der Generationen. Justine Henin-Hardenne feierte am Mittwoch ihren 23. Geburtstag, Mary Pierce ist mit 30 Jahren und fünf Monaten die älteste Grand-Slam-Finalistin seit Martina Navratilova 1994 in Wimbledon. Die Amerikanerin ist mit 48 Jahren übrigens noch immer aktiv. An der Seite des Inders Leander Paes erreichte sie am Donnerstag das Finale des Mixed-Wettbewerbs in Paris.

“Nach allem, was ich in den letzten Monaten durchgemacht habe, ist dies das perfekte Geschenk zu meinem 23. Geburtstag”, sagte Henin-Hardenne nach dem Einzug ins Finale und fügte spitzbübisch hinzu: „Ich hoffe, dass es in zwei Tagen noch mehr zu feiern gibt.” Seit ihrem Comeback nach einer lebensgefährlichen Viruserkrankung und einer Knieoperation im März hat die Olympiasiegerin nur eine von 27 Partien verloren. Auf Sand ist die kleine Wallonin in dieser Saison ungeschlagen. Mary Pierce hat noch keinen der drei Vergleiche gegen ihre Finalgegnerin gewonnen und ist von der Papierform her chancenlos. Doch Justine Henin-Hardenne unterschätzt die wieder erstarkte Grand-Slam-Veteranin nicht: “Mary ist gut in Form und mental stark, wenn sie hier spielt. Es wird eine schwierige Mission für mich.”

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