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Piech-Porsche-Clan berät in Salzburg Zukunft von Porsche und VW

Bei einem Familientreffen des Piech-Porsche-Clan werden am Mittwoch­nachmittag in Salzburg voraussichtlich die Weichen für die Zukunft der Autobauer Volkswagen und Porsche gestellt. Das Zusammenrücken von Porsche und VW - eine Chronologie

Die Familien hüllen sich bisher in große Verschwiegenheit. Die Zusammenkunft der Porsche-Eigentümer Wolfgang Porsche und Ferdinand Piech sei kein öffentliches Treffen, sondern es handle sich um ein Gespräch zwischen den Familienmitgliedern, versuchte Porsche-Holding-Sprecher, Hermann Becker, am Mittwoch herunterzuspielen. Es werde deshalb auch keine öffentliche Erklärung oder Stellungnahme geben.

In der Diskussion sind laut Medienberichten zwei Modelle: ein Verkauf von Porsche an Volkswagen oder der Zusammenschluss der beiden Autohersteller. Porsche hält an Europas größtem Autobauer knapp 51 Prozent der Anteile.

Niedersachsen rechnet nach dem Treffen mit Verhandlungen über die künftige Eigentümerstruktur des Volkswagen-Konzerns. “Das Land Niedersachsen erwartet von der Besprechung der Familien Porsche und Piech, dass dort erstmals festgelegt wird, wer mit uns verhandelt”, sagte der Sprecher der Staatskanzlei, Matthias Sickert, in Hannover. Wichtig für die Landesregierung seien “die Arbeitsplätze bei Volkswagen und die wirtschaftliche Lage des Unternehmens”, sagte der Regierungssprecher weiter.

Bei dem Treffen wollen Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Volkswagen-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech unterschiedliche Vorschläge zur Entschuldung des Sportwagenbauers Porsche vorlegen. Während Porsche-Miteigentümer Piech einen Verkauf des Autogeschäfts der Stuttgarter für 11 Mrd. Euro an Volkswagen vorantreibt, dringt Wiedeking laut Medienberichten auf eine Kapitalerhöhung als Ausweg aus der Finanzklemme und auf eine Fusion beider Unternehmen.

Dafür müssten die Familien aber mehrere Milliarden Euro locker machen. Außerdem soll den früheren Angaben zufolge ein neuer Geldgeber einsteigen, der dann dritter Großinvestor würde. Bisher sind der Piech-Porsche-Clan und das Land Niedersachsen die größten Anteilseigner an Volkswagen. Interesse an einem Einstieg hatte das Emirat Katar gezeigt.

Wiedeking hat offenbar die Mehrheit der Familie hinter sich. Der Aufsichtsratschef der Porsche-Holding, Wolfgang Porsche, hatte nach Angaben eines Unternehmenssprechers erklärt: “Die Porsche AG wird nicht an VW verkauft.”

Bei Porsche sind 12.000 Mitarbeiter beschäftigt. Betriebsratschef Uwe Hück sagte dem Fernsehsender n-tv: “Was nicht zustande kommt, das kann ich Ihnen auch versichern: Porsche wird nicht verkauft. Denn die Belegschaft hat 17 Jahre hart gearbeitet” und habe das Projekt VW/Porsche mitfinanziert. Der Betriebsratschef beharrte auf einer Eigenständigkeit des Stuttgarter Sportwagenbauers. “Ich möchte noch mal betonen: Es wird Zeit, dass auch die Familie Porsche und Piech Kapitalerhöhungen machen, um auch die Schulden auszugleichen.”

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