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Philippa Strache: Gegen generelle Leinen- und Beißkorbpflicht

Philippa Strache ist gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht.
Philippa Strache ist gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht. ©AP Photo/Kerstin Joensson
FPÖ-Bundestierschutzbeauftragte Philippa Strache ist gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht. Vielmehr sollte man durch den "Hundeführerschein" sein Tier besser kennenlernen.

Philippa Strache, die Bundestierschutzbeauftragte der FPÖ hat sich gegen eine generelle Leinen- und Beißkorbpflicht ausgesprochen. “Alle Hunde, aber auch Hundebesitzer über einen Kamm zu scheren, halte ich für wenig wirksam. Es wird dringend notwendig sein, hier Unterscheidungen zu treffen! Das Hauptproblem aus meiner Sicht ist, dass sich einige Hundehalter zu wenig mit ihrem Tier auseinandersetzen und sich damit ihrer Verantwortung nicht bewusst sind. Hier müssen wir ansetzen, ” so die Frau von Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

Meinung in der FPÖ gespalten

Ihre Meinung entspreche zwar nicht der einhelligen Meinung in der FPÖ, dennoch schlägt sie Alternativen vor. So sollte eine Art “Hundeführerschein” für alle Hundebesitzer gefordert werden. Bei diesem Training bekommen Hundebesitzer die Chance, ihr Tier besser kennenzulernen.

Auch FPÖ-Generalsekräter Harald Vilimsky sagt, dass die Forderung nach einer generellen Leinen- und Beißkorbpflicht von der FPÖ-Niederösterreich nicht die Meinung der gesamten FPÖ wiederspiegelt. “Die Bundespartei hält diesen Vorstoß für nicht zielführend und spricht sich für eine differenzierte Lösung aus”, so Vilimsky.

Nach dem Tod eines einjährigen Jungen nach der Bissattacke eines Rottweilers, will Philippa Strache zwar Konsequenzen aus dem Vorfall ziehen, aber dennoch besonnen vorgehen. Die richtige Vorgehensweise soll nun bei einem Runden Tisch, der von Tierschutzministerin Beate Hartinger-Klein initiiert wurde, besprochen werden. Lösungsansätze werden vor allem bei den Hundebesitzern gesucht.

“Hunde-Sicherheitsgipfel” des NÖ-Landesrat im Oktober

Nach dem tödlichen Biss eines Rottweilers, dem ein Kleinkind in Wien zum Opfer gefallen ist, will der niederösterreichische Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) Experten und Politiker zu einem Runden Tisch in Sachen Maulkorbpflicht laden. Die FPÖ sprach sich für eine bundesweit einheitliche Regelung aus. Vier Pfoten warnte am Donnerstag in einer Aussendung vor “unüberlegter Anlassgesetzgebung”.

Von Waldhäusl, der am Dienstag eine generelle Beißkorbpflicht in Niederösterreich gefordert hatte, hieß es am Donnerstag: Es sei eine breite Diskussion darüber notwendig, welche Hunde ab welcher Körpergröße an welchen Plätzen Maulkorb tragen müssen. Bei dem für Oktober geplanten “Hunde-Sicherheitsgipfel” sollen gemeinsam sinnvolle und nachhaltige Lösungen für diese Thematik diskutiert werden.

Runder Tisch soll Klärung bringen

Der von der Bundesministerin angekündigte Runde Tisch muss nach Ansicht von Vier Pfoten klären, “wie sich die Experten konkret nicht nur die Verschärfung, sondern auch die Umsetzung des Gesetzes in der Praxis vorstellen”. “Unser genereller Eindruck ist, dass viele Hundehalter mit der Haltung von Hunden überfordert sind. Was wir daher absolut befürworten, ist ein allgemeiner, verpflichtender Hundeführerschein”, sagte Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Martina Pluda.

An öffentlichen Plätzen sei eine Leinen- und Beißkorbpflicht sinnvoll. “Allerdings ist eine generelle Pflicht für Hunde eine massive Einschränkung für Hunde, aus Tierschutzsicht ist das nicht vertretbar”, sagt Pluda. Ein Alkohollimit sei zwar zu begrüßen, aber es sei in der Praxis kaum durchführbar. Eine Ausweitung der Listenhunde mache keinen Sinn. “Der Rassetyp bedeutet nicht automatisch, dass ein Hund gefährlich ist”, so Pluda: “Oft hat dies mehr mit dem Besitzer und seinem Mangel an Verantwortung für das Tier zu tun. Das Problem sitzt eigentlich immer am anderen Ende der Leine.”

(Red)

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