Pfänder: "Vier Pfoten" zeigt Adlerwarte an

Bis zum Dienstagmittag hätte sie noch nichts von einer Anzeige gewusst, meinte Frau Seylehner von der Adlerwarte am Pfänder. Anlass der Anzeige wäre ein aktueller Artikel (siehe: “Unter Geiern, Adlern, Falken”), bestätigt Erik Schmid: “Der Zeitungsartikel war eine Provokation, da man Frau Seylehner mit einem angebundenen Uhu auf dem Titelbild sieht.”

Die Tierschutzorganisation bemängelt in der Anzeige, dass es sich bei der Greifvogelschau “unmissverständlich um Tierdressur” handle und weist auch auf Mängel in der Haltung hin. Dem zufolge, sollen die Tiere besonders zu Showvorführungen nicht gefüttert werden und auch würde auf keine Nacht- oder Tagrhythmen der Tiere Rücksicht genommen werden. “Ein Vogel kommt nur auf die Hand zurück, wenn es einen Grund dafür gibt”, erklärt der Landesveterinär. Die Tiere würden nur mit Hunger und durch eine unnatürliche menschliche Prägung zu ihrem “Trainer” zurückkehren.

Adlerwarte Pfänder: Vergleich mit Tanzbären

Laut Erik Schmid hätte die Adlerwarte jedoch vor einem Jahr eine Bewilligung für die Haltung und die Show der Greifvögel am Pfänder erhalten. “Aber es ist eben wie so oft, dass die wirtschaftlichen Aspekte und jene der artgerechten Tierhaltung abgewogen werden – in diesem Fall wurde ersteres bevorzugt”, so der Tierschutzombudsmann für Vorarlberg. “Vier Pfoten” hat auch weitere Greifvogelaufführungen in Österreich angezeigt und wies auf das seit 2005 geltende Tierdressurvorführungsverbot hin.
“Diese Vogelshows sind eins zu eins vergleichbar mit den Tanzbären von früher”, schildert Jürgen Faulmann, Wildtierexperte bei “Vier Pfoten”. Die Halter der Vögel bei der Adlerwarte am Pfänder wollten sich noch nicht zu den Vorwürfen äußern. “Wir warten ab, bis wir die angebliche Anzeige haben – noch haben wir nichts bekommen”, so Frau Seylehner von der Adlerwarte am Pfänder.

Landesveterinär Erik Schmid im VOL Live-Interview:

(VOL Live/ Bühler)