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Pflegemängel im Altenheim in Rankweil

Rankweil - Wegen Mängeln bei der Pflegequalität wurde im Benevit-Pflegeheim Herz Jesu in Rankweil von der BH Feldkirch ein Aufnahmestopp verhängt. Momentane Situation in Pflegeheimen

Wir pflegen, es gut zu tun. Ihrem Werbeslogan und Anspruch nicht gerecht wurde die Benevit Pflegemanagement GmbH in ihrem Pflegeheim in Rankweil. Pflegemängel bewogen die BH Feldkirch im vergangenen Dezember dazu, einen BewohnerAufnahmestopp über das Herz-Jesu-Heim zu verhängen. Angehörige von Heimbewohnern hatten sich bei einer Versammlung im Heim im November 2007 beschwert. “Der Personaleinsatz” sei sowohl quantitativ als auch qualitativ als “nicht ausreichend” kritisiert worden, sagt Christoph Metzler, Gemeinderat der Grünen in Rankweil. Vor Weihnachten habe es deshalb “im Gemeindevorstand eine schärfere Sitzung” gegeben. Die Gemeinde als Heimbesitzerin habe deshalb der Benevit-Heimverwaltung “aufgetragen, mehr diplomiertes Personal einzustellen”, das “klarerweise teurer ist” als Pflegehelfer.

Neues diplomiertes Personal

Inzwischen habe man “alle notwendigen Personalveränderungen vorgenommen”, sagt Benevit-Geschäftsführer Hansjörg Schmid, der sieben Heime in Vorarlberg verwaltet. “Vier neue diplomierte” Pflegekräfte seien eingestellt worden. Deshalb gehe er davon aus, dass “der Aufnahmestopp binnen kürzester Zeit aufgehoben wird”. Derzeit sind nach seinen Angaben in Rankweil 41 von 55 Betten belegt. Hintergrund für die Probleme im Herz-Jesu-Heim sind für Gemeinderat Metzler “Sparmaßnahmen”, zu denen Benevit gezwungen worden sei. Denn “die Vorgabe der Gemeinde, abgangsfrei wirtschaften zu müssen, ist nicht einhaltbar”. Auf seinen Antrag hin seien deshalb 50.000 Euro zur Abgangsdeckung fürs Heim ins Budget aufgenommen worden, sagt der grüne Gemeinderat.

“Missglückter Versuch”

Das aktuelle Heimproblem in Rankweil wertet Metzler als weiteren Beleg für den “missglückten Versuch, gegen die privaten Heimbetreiber St.-­Anna-Hilfe und Senecura einen Gegenpol zu installieren”. Benevit ist eine Einrichtung des Vorarlberger Gemeindeverbandes. Einer der Initiatoren war Rankweils Bürgermeister Hans Kohler, der gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar war. Im Vorjahr waren die Pflegeheime der deutschen St.-Anna-Hilfe in Nüziders und Schruns wegen Pflegedefiziten behördlich beanstandet worden. Für das Heim in Nüziders war damals ein vorübergehender Aufnahmestopp verfügt worden. Die Addition der nicht belegten Betten zwischen Götzis und Feldkirch ergebe “ein leeres Heim”, behauptet Metzler. Deshalb sollte der geplante Bau des Sozialzentrums Klosterreben in Rankweil überdacht werden. Metzler: “Ein Gebäude für zehn Millionen wäre ein Wahnsinn, wenn man es nicht braucht.”

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