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Pflegelehre - Job mit 100 Prozent Garantie

In einer Kampagne sollen junge Frauen und Männer, ebenso diplomierte Pflegerinnen, die wieder in den Beruf einsteigen, für „Jobs mit 100 Prozent Garantie“ gewonnen werden.

Das Land Vorarlberg wirbt um Gesundheits- und Krankenpflegepersonal. Das betonten Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) und Gesundheits-Landesrat Hans-Peter Bischof (V) am Dienstag im Pressefoyer nach der Sitzung der Landesregierung.

Grund für die Werbeaktion ist der Umstand, dass Vorarlberg bezüglich Lebenserwartung europaweit eine Spitzenposition hat. Mitverantwortlich dafür sei das ausgezeichnete Gesundheits- und Sozialnetz. Der höhere Anteil älterer Menschen bedeute aber auch eine Herausforderung für Gesellschaft und nicht zuletzt die Pflegeberufe, erinnerten Sausgruber und Bischof. Laut Bedarfsanalyse gibt es in den Vorarlberger Akutspitälern bezüglich des diplomierten Gesundheits- und Pflegepersonals im Gegensatz zur Zeit vor etwa zehn Jahren trotz Fluktuation mittlerweile kaum noch Probleme. In der Hauskrankenpflege und den stationären Pflegeheimen besteht laut LR Bischof jedoch eine „relative Unterdeckung“. Das heißt, dass etwa zehn Prozent bzw. 25 Posten mit nicht diplomiertem Pflegepersonal besetzt sind.

Um im Ländle neben der häuslichen Pflege die hohe Qualität der stationären Betreuung zu sichern, seien genügend kompetente Gesundheits- und Pflegekräfte wichtig. Als erste Aktion der verstärkte Öffentlichkeitsarbeit wurde eine am Dienstag präsentierte Informations- und Werbebroschüre herausgegeben: „Gesundheits- und Krankenpflege in Vorarlberg – Ein Beruf mit vielen Chancen“. Die Broschüre zeigt viele Arbeitsmöglichkeiten – vom Akutspital über Pflegeheime und Hauskrankenpflege bis zu speziellen Einsatzorten. Die Broschüre wird an Schulen, bei Berufsinformationstagen, Berufsmessen, in Beratungsstellen, aber auch in Krankenhäusern oder Arztpraxen aufgelegt.

LR Bischof erinnerte daran, dass langfristig der Bundesgesetzgeber bei der Ausbildung neue Wege gehen müsse. Erforderlich seien eine berufsrechtliche Flexibilisierung des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes sowie eine optimale kompetenz-abgestufte Arbeitsaufteilung aller Berufsbilder in der Pflege. Ausdrücklich hat Bischof im Gesundheitsministerium die Möglichkeit einer „Pflegelehre“ ab 17 Jahren zum „Hineinwachsen in den Beruf“ deponiert. Landessanitätsdirektor Elmar Bechter erinnerte daran, dass Pflegeberufe zunehmend auch für junge Männer interessant werden, die etwa im Zivildienst damit erste Erfahrungen gesammelt hätten. Vor allem im psychiatrischen Bereich seien männliche Pfleger erforderlich.

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