Mit der Verschränkung der Lerninhalte beider Bereiche in der Ausbildung und anderen Maßnahmen will man Absolventen auch für die Arbeit in Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege erreichen.
“Es gibt mittlerweile kaum eine Vorarlberger Familie, wo Pflege kein Thema ist”, stellte Landesrat Christian Bernhard (ÖVP) am Dienstag im Anschluss an die Regierungssitzung fest. Die Nachfrage nach dem nötigen Pflegepersonal zu decken hat deshalb höchste Priorität. So wird etwa laut Regierungsbeschluss im kommenden Jahr die Zahl der Ausbildungsplätze für den Bachelor-Studiengang “Gesundheits- und Krankenpflege” an der Fachhochschule (FH) Vorarlberg von derzeit 29 auf mindestens 50 erhöht. Bis 2023 sollen dann stufenweise 155 Plätze angeboten und damit die Ausbildung in der gehobenen Pflege ganz von den Krankenpflegeschulen auf die FH verlagert werden.
Entspannung in der Hauskrankenpflege
155 Absolventen für den gehobenen Dienst werden jedes Jahr benötigt, damit in zehn Jahren die in der Bedarfserhebung ermittelten zusätzlichen 400 Mitarbeiter im Pflegebereich erreicht werden. “Wir wissen, das ist machbar”, sagte Bernhard. Vor allem in den Pflegeheimen fehlt es aber nach wie vor an Personal. In der Hauskrankenpflege habe hingegen die Kampagne “Pflege berührt” zu einer leichten Entspannung beigetragen”, informierte Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne).
Neben der Verschränkung der Lerninhalte beider Bereiche in den Ausbildungen sieht sie einen wichtigen Hebel für die Rekrutierung von Personal in der Langezeitpflege in der Attraktivität von Praktikumsplätzen und im Speziellen der Anleitung währenddessen. Die finanziellen Rahmenbedingungen seien nunmehr gesichert. “Viele Absolventen gehen zuerst in den Akutbereich. Das ist vielleicht auch sinnvoll, dort gibt es sehr vielfältige Lernmöglichkeiten. Wichtig ist es aber, mit den Praktika eine Visitenkarte für die Langzeitpflege zu setzen”, argumentierte Wiesflecker.
50 Personen warten auf einen Pflegeheimplatz
Auch inhaltlich sei die Langzeitpflege interessant. Neue innovative Angebote wie beispielsweise die geriatrische Remobilisation, die Weiterentwicklung der gerontopsychiatrischen Kompetenz im Pflegeheim, die Überleitungspflege und die gerontopsychiatrische Tagesbetreuung seien interessante Handlungsfelder für junge Mitarbeiter, die ihr neu erworbenes Fachwissen einsetzen wollten.
Die Auswirkungen der Abschaffung des Pflegeregresses hielten sich in Vorarlberg in Grenzen. “Im Durchschnitt warten 50 Personen auf einen Pflegeheimplatz. Das ist eine Person pro Heim”, rechnete die Soziallandesrätin vor, räumte allerdings eine Konzentration im Rheintal ein. “Wenn das Personal fehle, macht es allerdings auch keinen Sinn, die Bettenkapazitäten zu erhöhen”, machte sie erneut auf die Bedeutung der Ausbildung und der Steigerung der Attraktivität der Langzeitpflege aufmerksam.
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