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Pfarrer stürmt die Charts

Feldkirch - Mit einem schlichten Titel die publikums­trächtige Schlagerwelt er­obern: "Das Leben" nennt sich jener Song, mit dem der im Feldkircher Stadtteil Altenstadt aufgewachsene Franz Brei (41) beim Grand Prix der Volksmusik in München am Samstag im Scheinwerferlicht steht.
Vorbericht: Pfarrer im Grand Prix Finale

Leutselig und umtriebig

Dass Brei dabei der erste Priester in der zwanzigjährigen Geschichte des Grand Prix sein wird, ist dem sangesfreudigen Geistlichen freilich bewusst: „Die Kirche muss sich nicht verstecken, sie kann sich auch beim Grand Prix sehen lassen.“ Er fahre ohne Erwartungen aber viel Freude nach München, betont Brei, dem dank seiner leutseligen und umtriebigen Art ein als Seelsorger ein guter Draht zu seinen Schäfchen im oststeirischen Pfarrverband Hatzendorf nachgesagt wird.

„Mission“ im Wirthaus

Apropos umtriebig: Franz Brei fühlt sich nicht nur auf der Kirchenkanzel zu ­Hause. Der 41-Jährige steigt bei Pferdesegnungen in den Sattel und sucht ganz bewusst auch im Wirthaus an der Ecke das Gespräch. „Nach der Messe ein gutes Bier mit den Kirchgängern. Das ist mir als Pfarrer wichtig. Für mich stellt nämlich auch eine Buschenschank ein Missionsstelle dar. Dort bekommen jene, die nicht im Gottesdienst waren, eine persönliche Einladung von mir.“ Als Priester müsse man versuchen, „in der jetzigen Zeit zu leben, die Menschen zu verstehen, wie es ihnen in der Gegenwart geht“.

Vorbildwirkung

Ihm liege bei seiner Arbeit als Seelsorger vor allem „die gesunde Frömmigkeit in der Mitte“ besonders am Herzen, sagt er. Von Fanatismus im religiösen Bereich hält der Wahlsteirer, der oft mit seinem Fahrrad mit Hilfsmotor auf Achse ist, freilich herzlich wenig. Als Motivation zur Nachahmung durch andere Priester will er sein Engagement in der Schlagerwelt und im Fernsehen allerdings nicht verstanden wissen. „Ich mache ganz einfach aus Freude am Singen mit.“ Und genau diese Freude wolle er anderen Menschen auch weitergeben.

Beliebt beim Publikum

Ein Platz auf den vordersten Rängen beim Grand Prix scheint dem Pfarrer laut Branchenkennern so gut wie sicher zu sein. Bereits in der Vorentscheidung zum Grand Prix in Wien am vergangenen Samstag waren dem Geistlichen die Herzen der Zuhörer zu: mit 24,15 Prozent hatte Brei beinahe ein Viertel aller Zuschauerstimmen auf sich vereinen können.

Pfarrer Franz Brei & signum“Das Leben”

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