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Peter und Paula setzen ein Zeichen

Benny Gleeson im Dialog mit dem zweiten Alphornbläser Pepi Scheffknecht.
Benny Gleeson im Dialog mit dem zweiten Alphornbläser Pepi Scheffknecht. ©Edith Rhomberg
 Angelo Roventa thematisiert die Gleichstellung und Würde aller Menschen und Geschöpfe. 
Angelo Roventa in Andelsbuch

 

Dornbirn/Andelsbuch. Nicht nur haushoch, sondern turmhoch, geht Angelo Roventa mit seiner Arbeit in Andelsbuch hinaus. Von sich reden machte der 1956 in Bukarest geborene Architekt, der in Dornbirn lebt, in Andelsbuch bereits vor drei Jahren. Damals befasste er sich mit leerstehenden Wirtschaftsgebäuden im ländlichen Raum und präsentierte seine im Jahr 2008 entstandene Wohnform elastic_LIVING®.

Diesmal geht es Roventa bei seiner Einreichung zum Gestaltungswettbewerb Handwerk+Form um die bau- und sozial-kulturelle Auseinandersetzung. Außer der Pfarrkirche St. Peter und Paul, deren Entstehung in das 11. Jahrhundert zurückreicht, sind markante öffentliche Gebäude in Andelsbuch die Schulen, das Rathaus, das Feuerwehrhaus und das Werkraumhaus, das im Jahr 2013 eröffnet wurde. „Neubauten“, so Angelo Roventa, „würden nicht existieren, wenn sie die hier lebenden Menschen nicht zulassen würden.“ Den Faden nimmt er auf und setzt auf den Dialog und den gesellschaftlichen Diskurs. Das Thema Gleichstellung setzt der Architekt mit der Errichtung eines zweiten Turmes neben der Pfarrkirche um.

Ein offenes, lichtdurchlässiges Gebilde

Anlässlich der kurzfristig anberaumten Einweihung der zwölf kreisförmig aufgestellten, über 30 Meter hohen Baumstämme luden Angelo Roventa und seine Frau Kornelia Rhomberg zwei Musiker ein. Benny Gleeson aus Dornbirn und Pepi Scheffknecht aus dem Bregenzerwald spielten auf dem Alphorn ein improvisiertes Zwiegespräch. „Das ist als Impuls zur Begegnung mit sich selbst und anderen im offenen, sakralen Raum zu verstehen“, sagte Benny Gleeson. Die Fragestellungen für einen gedanklichen Austausch lauten: Wie fühlt sich Gleichstellung an? Wie zeigt sich die Würde des Menschen? Der neu errichtete Turm bleibt bis zum Ende des Jahres stehen. Paula setzt ein deutliches Zeichen für die Ebenbürtigkeit der Geschlechter. „Das Bauwerk steht für die erneuernden Kräfte in der Kirche. Dieser weitum sichtbare Turm symbolisiert die Gleichstellung und Würde aller Menschen und Geschöpfe, sowie das Göttliche in allen Wesen“, so der Turmbauer Angelo Roventa.

Die praktische Umsetzung

Der herausfordernden Errichtung des Turmes Paula ging eine spektakuläre nächtliche Lieferung der Baumstämme mit Tiefladern von Feldkirch nach Andelsbuch voraus. Jeder Stamm ist in einem Betonrohr verankert. Die Bauweise ist reversibel und ressourcenschonend.

 

Wettbewerb und Ausstellung Handwerk+Form

Bekanntgabe der PreisträgerInnen/Festabend

Freitag, 12. Oktober 20 Uhr Werkraumhaus, Andelsbuch

Ausstellung und Rundgang

13. und 14. Oktober und 18.,19.,20. Und 21. Oktober
Ausstellungsrundgang durch alte Werkstätten und Stadel, Andelsbuch

www.werkraum.at

 

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