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Peter Mennel sagt seiner Sparkasse ade

Peter Mennel - Für die letzte Berufsdekade mit neuer Herausforderung geliebäugelt und sie offenbar gefunden.
Peter Mennel - Für die letzte Berufsdekade mit neuer Herausforderung geliebäugelt und sie offenbar gefunden. ©Foto: Sparkasse
Aufsichtsrat wollte fünf Jahre verlängern – neue Herausforderung, neue Branche

Bregenz. Für spektakuläre Schlagzeilen gut war Dr. Peter Mennel in der Vergangenheit schon oft. Noch gut erinnert man sich beispielsweise an seine „Lageberichte“ aus den verschiedensten Ecken der Welt, als er 2007 gemeinsam mit Dr. Reinhard Flatz in einer einmotorigen Turboprop in 14 Tagen den Globus umrundete. Die gestrige E-Mail von 12.37 Uhr überraschte dennoch total: Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bregenz hat das vom Aufsichtsrat im Sommer unterbreitete Angebot, weitere fünf Jahre operative Hauptverantwortung für das Geldinstitut zu übernehmen, nicht angenommen.

Zweite Führungsebene

„Mennel, der 1993 in den Vorstand der Sparkasse eintrat und 1995 dessen Vorsitz übernahm, hat 17 Jahre eine Erfolgsstory geschrieben. Das Institut ist wirtschaftlich hervorragend auf Kurs, er führte den Umbau des Hauptsitzes und die Neugestaltung sämtlicher Filialen erfolgreich durch, lancierte ein Kunstsparbuch, war Initiator des 3-Länder-Sparkassen-Marathons. Aus heutiger Sicht ist eine seiner Hauptleistungen aber wohl auch, dass er eine erstklassige ,zweite Führungsebene‘ aufgebaut hat, die für Kontinuität in der Prosperität des Hauses sorgen wird“, erklärte dazu auf „VN“-Anfrage Aufsichtsratsvorsitzender Gebhard Sagmeister. Weder ihm noch Mennel selbst war gestern eine Silbe zu entlocken, wohin sich der 55-Jährige neu orientiert. „Ich suchte mein ganzes Leben nach Herausforderungen, jetzt stehen neue im Raum. Ich werde das Geheimnis in zwei Monaten lüften, bin bis zu diesem Zeitpunkt absoluter Vertraulichkeit verpflichtet“, ließ uns der Bezwinger des sechsthöchs­ten Achttausenders (Cho Oyu, 8205 m, 2006) gestern völlig im Ungewissen, welche Branche, welcher Arbeitgeber, welcher Karriere-Standort locken. Wird’s also doch was mit dem Top-Job im ÖSV (Schröcksnadel-Nachfolge, Anm.), für den er wiederholt gehandelt wurde? „No comment, nichts für ungut, ich möchte im Moment weder was ausklammern noch irgendwelche Bejahungen auch nur andeuten“ (Mennel). Der verheiratete Vater zweier Töchter, der erst vor einer Woche seiner Schwester Bernadette zur fast einstimmigen Kür als neue Landtagspräsidentin stolz applaudiert hatte, war nach dem Gerichtsjahr bei der Innsbrucker Hagebank eingetreten. In der Folge wurde er Leiter der Raiffeisenbank Bregenz, ehe er 1993 in die Bregenzer Sparkassen-Beletage wechseln sollte.

Bis Frühjahr 2010

Laut Sagmeister bleibt Mennel der Sparkasse Bregenz, die zu rund 70 Prozent der Dornbirner und zu rund 25 Prozent der Feldkircher Sparkasse gehört (gut 4 Prozent besitzt noch die Stadt), noch im ersten Quartal 2010 erhalten. „Er wird nicht nur den ganzen Bilanzabschluss begleiten, sondern geht erst von Bord, sobald aufgrund unserer Ausschreibung in den nächsten Wochen der Vorstand neu formiert werden konnte.“ Ob er, Sagmeister, den jetzigen Mennel-Kollegen Michel Haller oder einen „Hausfremden“ als neuen Vorstandsvorsitzenden lieber sehen möchte, ließ der Kontrollchef gestern unbeantwortet.

Quelle: VN

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