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"Peinlich", "Amateurhaft": Austria Lustenau am Tiefpunkt

Katerstimmung in Lustenau: Am Dienstag musste die Austria sportlich Insolvenz anmelden. Die 0:3 Klatsche gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten steht nur symbolisch für die sportliche Talfahrt im Frühjahr. Jetzt finden Trainer und Kapitän deutliche Worte.
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Als überlegener Leader in die Winterpause, auch die Konkurrenz gratulierte bereits zum Meistertitel: Nichts ist mehr übrig vom Glanz vergangener Tage. Nach drei Unentschieden und drei Niederlagen im Frühjahr ist man erstmalig in der gesamten Saison weg von der Tabellenspitze. Ein Ende der Misere scheint nicht in Sicht.

Angriff abgemeldet, Verteidigung schwach

Was besonders überrascht, ist das sportliche Unvermögen: Noch im Herbst überzeugte die Mannschaft durch ansehnliche Kombinationen und flottes Flügelspiel. Nun wirkt sie komplett verunsichert. Insbesondere die Verteidigung ist eine Baustelle. Wie am Dienstag, als die Angreifer von Blauweiss-Linz ein ums andere Mal tiefe Lücken in die Abwehrreihen der Lustenauer rissen, und durchaus höher hätten gewinnen können. Auch die (noch) torgefährlichste Angriffsabteilung ist komplett abgemeldet.

“Das ist amateurhaft”

So bringt es Kapitän Harald Dürr gegenüber Laola1.at auf den Punkt: “Vorne treffen wir kein Hochhaus, hinten sind wir ein Scheunentor. Deswegen haben wir ganz klar verloren.” Und Coach Helgi Kolvidsson sekundiert: “Das ist amateurhaft, wie wir uns da ausspielen lassen. Das ist dilettantisch, wie wir uns bei diagonalen Bällen verhalten haben. Mit einem Lupfer standen sie alleine vor dem Tor. Da ist man einfach nicht wach genug”. Doch woran liegt es? Unstimmigkeiten im Verein? Ist die Mannschaft aufgrund personeller Entscheidungen – aktuell Fall Boller – moralisch angeschlagen? Davon will der Trainer nichts wissen: “Wir brauchen keine Ausreden suchen, das ist einfach schwach, wir haben uns komplett schlecht präsentiert. Ich habe keinen Bock auf irgendeine Laberei mehr”.

“Peinlicher Auftritt”

Dürr wird deutlich: “Im Herbst sind wir immer in Führung gegangen, da haben wir uns leichter getan. Jetzt sind wir immer im Rückstand und haben uns heute billig auskontern lassen, das war ein peinlicher Auftritt.” Auch Edi Stöhr, der die Lustenauer einst in die Bundesliga führte und nun bei Blauweiss auf der Betreuerbank sitzt, nennt das Defensivverhalten der Lustenauer “naiv”.

Was Austria Lustenau nun dringender braucht als alles andere, ist ein Erfolgserlebnis. Doch wie Kolvidsson eingesteht, sind viele Spieler möglicherweise nicht 100 Prozent bei der Sache. Viele von ihnen verfügen über keinen Vertrag für die nächste Saison. Das soll für Unruhe sorgen, wird gemunkelt. Wenn sich sportlich jedenfalls nicht bald etwas ändert, ist der Traum vom Aufstieg ganz schnell vorbei.

Ist der Traum vom Aufstieg vorbei? Das sagen die VOL.AT-User:

mussichsagen: “… sage nur abwarten…noch ist nichts verloren…noch..”

PickWick: “Lieber in der Ersten Liga wenigstens ab und zu Siege einfahren, als in der Bundesliga eine Niederlage nach der anderen kassieren. Das Geld für eine ernsthafte Bundesliga-Mannschaft wäre ja sowieso nicht vorhanden. Also ist es besser es steigt keine Mannschaft aus Vorarlberg auf und die VGKK oder das Finanzamt müssen dem Geld nicht nachrennen.”

GSFBandit: “Vorarlberg ist halt nicht bundesligareif. Und das wird auch weiterhin so bleiben. Altach hat geträumt und auch Lustenau hat geträumt. Aber jetzt ist ausgeträumt.”

Hans_Schebesta: “Aufstieg A.Lustenau – Ade! Ist auch besser so…”

estg: “Ist genau das, was ich erwartet habe; nachdem sich die drei guten heimischen Vereine die guten Spieler gegenseitig wegnehmen, ist das auch mit den Punkten so. Und so kommt es wie alle Jahre wieder: nicht der Beste steigt in die Bundesliga auf, sondern der am wenigsten Miese…”

magic10: “Wer sagt denn, dass die Austria überhaupt aufsteigen will, einen solchen Punktevorsprung kann man ja normal nicht verlieren, oder?”

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