Die neue Finanzlage teilte Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) am Montag bei einer Pressekonferenz mit. Ursprünglich war von rund 41 Mio. Euro die Rede.
Letztere Summe war genannt worden, als der Gemeinderat das Projekt im Oktober 2015 beschlossen hatte. Die Gesamtinvestitionssumme betrage nunmehr rund 52 Mio. Euro, drei Millionen Euro seien als “Reserve” vorgesehen, da noch nicht alle Leistungen, etwa im Bereich der Hochbauten, ausgeschrieben sind, so Oppitz-Plörer. Etwas mehr als sieben der veranschlagten 55 Mio. seien von den Patscherkofelbahnen mittels Gesellschafterdarlehens zu finanzieren. Den Gesellschafterzuschuss leiste vorerst die Stadt Innsbruck, erklärte die Bürgermeisterin. “Für das städtische Budget sind 47,8 Mio. Euro an Investitionen relevant”, sagte Oppitz-Plörer. Sie sprach von “sechs bis sieben Mio. Euro an Mehrkosten”.
Während die neue Seilbahn selbst günstiger geworden sei als angenommen und nun bei “etwas über zwölf Mio. Euro” liege, kommen vor allem die drei Hochbauten teurer: 7,3 Mio. Euro mehr als ursprünglich eingeplant sind dafür aufzuwenden. Die Liftversetzung macht 714.000 Euro an Mehrkosten aus, die Energieversorgung 760.000 Euro und die Beschneinungsanlage 600.000 Euro. Zudem kämen Positionen hinzu, die “in keiner Kostenschätzung enthalten waren”. So sei etwa die Planungsleistung nur dem Grunde, aber nicht der Höhe nach angeführt gewesen.
Patscherkofel oder Oppitz-Kofel?
Oppitz-Plörer verteidigte die ursprüngliche Kostenschätzung. Man sollte im Architekturwettbewerb bzw. bei der Ausschreibung mit “engem Kostenrahmen” vorgehen. Es sei nicht absehbar gewesen, welche “Dimensionierung” für die Hochbauten anzusetzen war, ergänzte Thomas Scheiber, der Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen. “Wir sind von einer einfachen Gestaltung der Hochbauten ausgegangen”, argumentierte Scheiber.
“Es ist langfristig das wirtschaftlich und infrastrukturell sinnvollste Projekt”, zeigte sich wiederum die Bürgermeisterin überzeugt. Der “Patscherkofel Neu” habe einen “absoluten Mehrwert” für die Innsbrucker Bevölkerung für die nächsten Jahrzehnte. Man plane nicht für die nächsten zehn oder 15, sondern für die nächsten 50 Jahre, betonte Oppitz-Plörer.
Widerstand aus der Innsbrucker Bevölkerung
In Innsbruck regte sich bereits vor der Bekanntgabe der gestiegenen Kosten Widerstand aus der Bevölkerung. Aus verschiedenen Gründen, wie Wasserschutz, Platzierung der neuen Bergstation, Notwendigkeit des Projekts und nicht zuletzt auch den Kosten für den Bau, weht Bürgermeisterin Oppitz-Plörer heftiger Gegenwind ins Gesicht.
Auf der Facebook-Plattform “Innsbruck Intern” formiert sich der Widerstand gegen den “Patscherkofel neu”:
Oppitz-Plörer sieht keine Probleme
Die Kostensteigerung muss nun noch vom Gemeinderat abgesegnet werden. “Die Dinge sind im Laufen”, sah die Stadtchefin das Projekt voll auf Schiene. Bereits Ende März sollen die Baustellen eingerichtet, im Dezember die Bahn eröffnet werden. Sowohl naturschutzrechtlich als auch seilbahnrechtlich seien positive Bescheide erfolgt. Letzterer wurde aber vom Alpenverein angefochten, eine Entscheidung steht dahingehend noch aus.
Die Stadt hatte die Patscherkofelbahn im Jahr 2014 vom langjährigen Eigentümer, ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel um 10,7 Millionen Euro retour gekauft. Die neue Patscherkofelbahn, eine Einseilumlaufbahn mit Zehner-Kabinen, soll über eine Mittelstation (Höhe Patscher Alm) bis zur Bergstation verlaufen und alle Pisten bedienen. Auch eine Rodelbahn sowie die Adaptierung eines Speicherteichs ist unter anderem vorgesehen.
(APA/Red.))
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