Nach dem Kassensturz steht jetzt definitiv fest: Jener Schaden, den ein Bregenzer Verwaltungspolizist (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) durch das Abzweigen von Parkgebühren angerichtet hat, ist weit höher als die zunächst angenommenen 100.000 Euro (die NEUE berichtete exklusiv).
Es wurden auch weitere Details der illegalen Geldbeschaffungsaktion bekannt. Der Beamte soll in manchen Monaten bis zu 5000 Euro in seine Tasche gesteckt haben. Die Dreistigkeit des Mannes kannte keine Grenzen. Es sei auch vorgekommen, dass sich der Beschuldigte in der Nacht auf den Weg machte, um Parkautomaten zu leeren.
Der Betrug flog nur deshalb auf, weil trotz zusätzlicher Automaten nicht wesentlich mehr Geld zusammenkam.
Mit seinem Fehlverhalten schädigte der Verwaltungspolizist aber nicht nur die Stadt Bregenz, also seinen Arbeitgeber, sondern auch die VKW Illwerkegruppe, die ÖBB und die Hypo Bank. Die genannten sind Teilhaber gewisser Parkflächen in der Landeshauptstadt. Was nach dem Skandal bleibt ist die Frage, warum ein Verwaltungspolizist zehn Jahre lang Geld abzweigen kann und niemandem fällt etwas auf. Obwohl die Beamten der Stadt Bregenz verpfl ichtet wären, das Vier-Augen-Prinzip anzuwenden, um eben solche Skandale zu verhindern.
Die Antwort, so war zu hören, sei denkbar einfach: Der Vorgesetzte des Verwaltungspolizisten und der Beschuldigte seien Sandkastenfreunde. Deshalb habe der Chef seinem Mitarbeiter bzw. Kumpel blind vertraut.
Ebenso schleißig muss die Arbeit der Rechungsprüfer im Amt der Landeshauptstadt Bregenz gewesen sein. Diese hätten zwar die Parkbelege und Abrechungen übernommen und feinsäuberlich in Ordnern abgelegt, jedoch ob des großen Arbeitsaufwandes nicht auf ihre Richtigkeit kontrolliert.
Der Verwaltungspolizist habe inzwischen den Schaden wieder gutgemacht. In zwei Raten habe der Bregenzer das Geld zurückbezahlt.
Jetzt wartet der Mann auf seinen Prozess. Die Anklage wird auf schweren gewerbsmäßigen Betrug lauten.
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