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Paris wird italienische Linksextremistin ausliefern

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) hat am Dienstag angekündigt, dass die italienische Linksextremistin Marina Petrella, die im August 2007 in Frankreich verhaftet worden ist, nach Italien ausgeliefert werden soll; gleichzeitig werde er den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi allerdings um deren Begnadigung ersuchen, so Sarkozy.

Frankreich wird Petrella entsprechend den unterzeichneten europäischen Abkommen und den Entscheidungen der französischen Justiz an Italien ausliefern”, sagte Sarkozy laut französischen Medienberichten am Rande des G-8-Treffens in Japan und fügte hinzu: “Aber ich habe den italienischen Ministerpräsidenten ersucht, in dem Fall den italienischen Präsidenten um seine Gnade zu ersuchen.” Damit solle man der weit zurückliegenden Verurteilung und dem schlechten psychologischen und gesundheitlichen Zustand Petrellas Rechnung tragen. Berlusconi habe ihm eine Intervention in diesem Sinne zugesichert, so Sarkozy.

Die 51-jährige Petrella befindet sich gegenwärtig in einer psychiatrischen Anstalt in Villejuif bei Paris, nachdem sie mehrere Jahre lang flüchtig war. Sie war 1988 im Rahmen eines Prozesses wegen der Entführung und des Mordes am christdemokratischen Politiker Aldo Moro (1916-1978) in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie war außerdem wegen der Ermordung eines Polizisten und bewaffneter Raubüberfälle verurteilt worden. Sie zählt zu zwölf Linksextremisten, deren Auslieferung die italienische Regierung in Frankreich beantragt hatte. Petrella protestierte vehement gegen die Auslieferung.

Ein Berufungsgericht in Versailles hatte bereits im vergangenen Dezember dem Auslieferungsantrag aus Rom Grünes Licht gegeben. Im vergangenen Juni unterzeichnete die französische Regierung dementsprechend ein Dekret zur Auslieferung der Linksextremistin.

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