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Pannen-Radar auf der Valluga

©VN/ Boesch
Die 4,8 Millionen Euro teure Wetter-Radarstation auf dem 2809 Meter hohen Vallugagipfel macht laufend Probleme.

Die vor einigen Jahren in Betrieb gegangene – und davor mindestens ein Jahrzehnt lang geforderte Station zur Verbesserung der Prognose lokaler Extremwetterereignisse – fällt zu oft aus. Über den Sommer war von Seiten des Betreibers Austrocontrol immer wieder von Softwareproblemen die Rede, zuletzt scheinen einige Bauteile mit Blitzeinschlägen nicht zurecht gekommen zu sein, heißt es in Meteorologenkreisen. 1,34 Millionen Euro steckt das Land Vorarlberg in die Radarstation, Landesrat Erich Schwärzler erwartete sich bei der Inbetriebnahme dann auch wesentliche Vorteile: “Das Wetterradar ist eine wichtige Verbesserung für die Herausgabe von Unwetterwarnungen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag für die Sicherheit.” Jetzt sagt Schwärzler den “VN”: “Die Anlage muss optimiert werden. Der jetzige Zustand ist langfristig nicht tolerierbar. Nach wie vor gibt es ein Problem zwischen Ministerium und Austrocontrol in der Umsetzung. Deshalb haben wir auch noch nicht alles bezahlt – eben weil die Anlage nicht richtig funktioniert.”

“Keine Radarbilder”

Im frei einsehbaren Wetterradar von Austrocontrol, Wetterdienst ZAMG und der Landeswarnzentrale (unter anderem auf wetter.vol.at) bemerken Online-User viel zu oft den Schriftzug “Derzeit sind keine aktuellen Radarbilder verfügbar”. Meteorologe Georg Erlacher von der ZAMG Innsbruck: “Wir sind sehr unglücklich mit der Situation, vor allem weil die Informationen des Wetterradars für kommende Wetterumschwünge Gold wert wären.” Der aktuelle Ausfall, der das Wetterradar seit einigen Tagen außer Gefecht gesetzt hat, sei wohl “gravierender Natur”, jedenfalls sei das Radar nur unzureichend gegen Blitze geschützt. “Das kann es doch nicht sein, dass jedes Mal, wenn es einen stärkeren Regen gibt, das Radar ausfällt.” Der Leiter der Landeswarnzentrale, Franc Magnes, bestätigt den “VN” häufige Ausfälle, aber “wir können uns da durch den Radarverbund mit den Schweizern gut darüber helfen. Es gibt halt technische Probleme.” Er hofft, dass die Errichterfirma die technischen Probleme bald in Griff bekommt: “Es ist sicher nicht so gut gelaufen, wie wir uns das alle gewünscht hätten.” Magnes war bereits selbst vor Ort, um sich von den technischen Widrikeiten zu überzeugen. Am Zug ist nun die Austrocontrol, welche die Anlage im Auftrag des Bundes betreibt. Die Austrocontrol liefert dann die Daten an die Meteorologie-Anstalt ZAMG – und von dort an die Landeswarnzentrale. Erich Schwärzler traf den zuständigen Sektionschef des Lebensministeriums, Gerhard Mannsberger, in der Vorwoche. Schwärzler bekräftigte: “Wir wollen, dass geliefert wird, was wir bestellt haben.”

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