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Pandy-Baby soll keine „Marketing-Cash-Cow“ werden

Ob T-Shirt, Nahrungsmittel, Kekse, Torten, Bücher oder CDs: Das Wiener Panda-Baby ist knapp ein Monat alt und darf sich bereits über eine Vielzahl von Merchandising-Angeboten freuen.

Eine Nachfolge des deutschen Eisbären Knut scheint dem prominenten Winzling im Tiergarten Schönbrunns damit beinahe sicher. „Der kleine Panda wird keine Marketing-Cash-Cow sein“, betonte Zoo-Sprecher Gerhard Kasbauer allerdings im Gespräch mit der APA. Vielmehr sehe man die europaweit einzigartige Zoo-Geburt als Chance, auf das Thema Artenschutz aufmerksam zu machen.

Daher sei auch keine Einschränkung der Bildrechte geplant, wenn das Jungtier in etwa drei Monaten aus der vor Blicken geschützten Wurfbox erstmals vor die Zoobesucher krabbeln werde. „Jeder der in den Tiergarten kommt, kann dann ein Foto machen“, so Kasbauer, „Wenn man realistisch bleibt: Es ließe sich gar nicht anders machen.“

„Wir haben da einfach einen großen Bogen darum gemacht“, meinte Kasbauer zu dem bisherigen Umgang mit dem Medienansturm. Fotos vom Überwachungsmonitor – die bisher einzigen Bilder – werden allgemein zugänglich in ein Presseportal gestellt. In Zukunft wird sich die Planung der Medienkarriere des Wiener Pandas jedoch kaum vermeiden lassen, denn schon in Kürze dürfte der Panda zum Fernseh-Star mutieren. Der ORF beginnt am Sonntag mit dem „Panda-TV“ bei dem Neuigkeiten aus der Wurfbox und dem Tiergarten gezeigt werden, so der Zoo-Mitarbeiter. Von Montag bis Freitag werde es zusätzlich ein kurze Tagebuch-Sendung geben, in der über die neuesten Entwicklungen des Bärenjungen berichten wird.

„Wir werden kaum verhindern können, dass sich jemand auf das Thema draufsetzt“, meinte man in Schönbrunn gelassen. Größere Sorgen als das Interesse von Fotografen und Journalisten bereitet dem Zoo der Besucher-Ansturm, wenn der Baby-Panda am Tag X seine Wurfbox verlässt und sich erstmals der ganzen Welt präsentiert.

Die Panda-Geburt sei auf jeden Fall nicht mit der anderer Zoobewohner vergleichbar, betonte Kasbauer. Der Grund dafür sei vor allem die lange Wartezeit bis zum ersten Blick auf den Bären-Nachwuchs. „Da steigt die Spannung natürlich“, so der Sprecher. Der junge Panda könnte sich rund um Weihnachten zum ersten Mal ans Tageslicht trauen und dann ohne weiters zum „Christkind“ ernannt werden.

Den Umgang mit Merchandising-Artikel lasse man noch auf sich zukommen, so Kasbauer. Angebote für T-Shirts, Nahrungsmittel, Bücher und CDs seien allerdings bereits zahlreich eingegangen. Fix ist bisher nur folgendes: Gespräche über mögliche Kooperationen mit der Firma Steiff über einen Stoff-Panda sind geplant. Dabei sei aber noch alles offen, betonte der Sprecher. Rechtlich geschützt seien auf jeden Fall das Logo und der Name des Tiergartens Schönbrunn. Der Name des Panda-Babys soll, wenn er feststeht, nicht geschützt werden.

Vergleiche mit Eisbär Knut sind den Wiener Zoomitarbeitern übrigens gar nicht recht, erklärte Kasbauer. Immerhin verberge sich dahinter eine Herzschmerz-Tragödie, da der kleine Eisbär von seiner Mutter verstoßen wurde.

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