Bei den "Pandora Papers" ist am Montag ein weiterer Österreich-Bezug bekannt geworden. Zwei Offshorefirmen des früheren russischen Vizefinanzministers Wladimir Tschernuchin - Ehemann einer der wichtigsten Spenderinnen der britischen Tories, der Russin Ljubow Tschernuchin, - sollen Konten bei der Wiener Bank Winter gehabt haben, berichtete die "ZiB2" des ORF. Über diese Offshorefirmen sollen Immobilien in Frankreich erworben worden sein.
Bank unter Geldwäscheverdacht
Ein Anwalt des Ehepaars Tschernuchin teilte dem ORF mit, dass seine Mandaten "immer alle Gesetze eingehalten" hätten und das Geld nicht aus unsauberen Quellen stamme. Die Bank Winter wollte eine schriftliche Anfrage des ORF und des Nachrichtenmagazins Profil, die in Österreich gemeinsam die "Pandora Papers" auswerteten, nicht kommentieren.
Russisches Geld für italienische Politiker
Die Bank stand in der Vergangenheit mehrmals unter Geldwäscheverdacht. Dabei ging es etwa auch um die Finanzierung der italienischen Lega aus Russland. Im Juli des Vorjahres wurde das Finanzinstitut nach einem langwierigen Instanzenzug rechtskräftig zu einer Strafe in Höhe von 135.000 Euro verurteilt. Die Finanzmarktaufsicht teilte damals mit, dass sie wegen Verstößen gegen das Finanzmarkt-Geldwäschegesetz (FM-GwG) durch Unterlassen einer Verdachtsmeldung sowie der nicht erfolgten Feststellung und Überprüfung sämtlicher wirtschaftlicher Eigentümer eines Kunden gegen die Bank Winter & Co AG als juristische Person mittels Straferkenntnis eine Geldstrafe von 135.000 Euro verhängt hat.
"Pandora Papers": "Da wird noch einiges kommen"
Stefan Melichar, Journalist bei "profil", spricht im Interview über die "Pandora Papers". Melichar war an den Recherchen beteiligt und spricht über die Konsequenzen für die betroffenen Personen. Zudem betont er, dass weitere Enthüllungen folgen werden.
(APA/Red)
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