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Palfinger rechnet 2008 mit langsamerem Wachstum

Der börsenotierte Salzburger Kranhersteller Palfinger hält trotz einer ungewissen konjunkturellen Entwicklung an seinen Ergebnisprognosen 2008 fest. Das Unternehmen rechnet im heurigen Jahr mit einem Umsatzplus in der Größenordnung von 10 bis 15 Prozent.

2007 ist der Konzernumsatz um 19 Prozent gestiegen. Aus heutiger Sicht werde auch die EBIT-Marge zweistellig ausfallen, allerdings werde es gegenüber dem Vorjahreswert einen Rückgang geben, kündigte der neue Palfinger-Chef Herbert Ortner bei der Halbjahres-Pressekonferenz heute, Mittwoch, in Wien an.

Ein Grund für die erwartete schwächere EBIT-Marge (14,3 Prozent im Jahr 2007, 14,1 Prozent im ersten Halbjahr 2008) ist die Integration der Ende 2007 übernommenen deutschen MBB-Gruppe, einem führenden Hersteller von Ladebordwänden. Die Integration von MBB schlug im ersten Halbjahr 2008 mit Kosten von rund 1 Mio. Euro durch. Darin enthalten sind Kosten für die Schließung von Werken sowie Verlagerungs- und Transportkosten. Die neue Akquisition des Bereichs Elevant der deutschen Wumag dürfte eine weitere Verwässerung der EBIT-Marge zur Folge haben.

Im vierten Quartal 2008 wird Palfinger erstmals ein in China produziertes Produkt am asiatischen Markt anbieten. Das Montagewerk in der Provinz Shenzen wurde zum Fertigungsstandort ausgebaut. Allerdings bleiben die Kranbauer in China sehr zurückhaltend: Vorerst wird dort nur das Hakengerät aus Komponenten zusammengesetzt, es handelt sich auch um kein Joint Venture. Aktuell beschäftigt Palfinger in China 28 Personen, eine Aufstockung auf 50 Mitarbeiter sei geplant, sagte Vorstandsdirektor Wolfgang Pilz. Palfinger will China derzeit “bewusst nicht groß ausbauen”.

Vom Stahlpreis sieht Ortner kaum Gefahr: Für das laufende Jahr hat Palfinger seinen Bedarf bereits komplett abgesichert, zudem sieht Ortner Anzeichen, dass der “preisliche Zenit” bei Stahl bereits überschritten ist.

Palfinger hat im ersten Halbjahr 2008 Umsatz und operatives Ergebnis zweistellig gesteigert. Der Umsatz wuchs um 24,3 Prozent auf 423,5 (340,6) Mio. Euro. Das EBIT kletterte um 16,9 Prozent auf 59,6 (51,0) Mio. Euro. Die EBIT-Marge sank auf 14,1 Prozent, nach 15,0 Prozent im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bleibe ein wesentlicher Faktor für den weiteren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr 2008, die weitere Marktentwicklung wird vom Unternehmen aus derzeitiger Sicht “ambivalent” betrachtet. Nicht zufrieden ist man mit dem Börsekurs der Palfinger-Aktie, die sich trotz einem Rekordergebnis nach dem anderen im Sinkflug befindet. Am Mittwoch (13 Uhr) notiert die Aktie mit 14,92 Euro um 1,7 Prozent unter dem Schlusskurs des Vortages.

Das derzeit unsichere Marktumfeld werde voraussichtlich dazu führen, dass sich die saisonalen Unterschiede mit höherem Wachstum in der ersten Jahreshälfte im zweiten Halbjahr 2008 in niedrigeren organischen Umsätzen widerspiegeln, erwartet Palfinger.

Das Unternehmen beschäftigt rund 4.500 Mitarbeiter weltweit, mit Leiharbeitskräften sind es rund 5.000.

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