Mindestens vier weitere Personen wurden verletzt, bevor Soldaten einen der Angreifer erschossen, wie Augenzeugen und Behörden berichteten. Nach Armeeangaben handelte es sich bei den israelischen Opfern um eine Frau und ihre Tochter sowie einen Soldaten. Wenig später griff ein israelisches Kampfflugzeug die palästinensische Stadt Nablus an, zwei Raketen schlugen in der Nähe eines Gefängnisses und eines Behördengebäudes ein.
Die israelische Luftwaffe sprach von einem Vergeltungsangriff für den Anschlag auf die jüdische Siedlung. Nach Augenzeugenberichten wurden in Nablus elf Menschen verletzt, keiner davon schwer.
Bei dem Überfall auf die Siedlung Hamra im nördlichen Jordantal drangen die beiden palästinensischen Extremisten laut Augenzeugen in ein Haus ein und feuerten auf Israelis. Soldaten hätten schließlich das Gebäude gestürmt und einen der Männer getötet, berichteten Bewohner der Siedlung. Zu dem Anschlag bekannte sich in einem libanesischen Fernsehsender die radikale Hamas-Organisation. Ein israelischer Militäroffizier sprach von einem „furchtbaren Anschlag“, der zeige, dass die palästinensische Autonomiebehörde nichts unternehme, um den Terrorismus zu stoppen.
Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon trifft am (heutigen) Donnerstag zum vierten Mal in rund zehn Monaten mit US-Präsident George W. Bush in Washington zusammen. Bei dem Gespräch im Weißen Haus will sich Scharon nach Angaben aus Regierungskreisen vor allem Rückendeckung für die von ihm betriebene Isolierung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat sichern. Daneben werde er auf ein US-Vorgehen gegen Iran dringen, erklärte Scharons Berater Raanan Gissin. Um welche Aktionen es sich dabei handeln sollte, führte Gissin nicht weiter aus. Israel hat Iran vorgeworfen, durch Unterstützung der radikalislamischen Hisbollah-Miliz das Nachbarland Libanon in ein Pulverfass zu verwandeln. Auch Bush hatte Iran in der vergangenen Woche zusammen mit Irak und Nordkorea als „Achse des Bösen“ bezeichnet.
US-Vizepräsident Dick Cheney will im Laufe der kommenden Wochen Israel und acht weitere Länder im Nahen Osten besuchen. Aus Regierungskreisen in Washington verlautete jedoch, die palästinensischen Autonomiegebiete stünden nicht auf Cheneys Programm. Station macht Cheney unter anderem in Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, der Türkei und mehrere Emirate am Persischen Golf.
Der US-Sondergesandte William Burns erklärte bei einem Besuch in Ägypten, die Regierung in Washington werde weiter mit Arafat zusammenarbeiten. „Präsident Arafat ist der gewählte Führer der palästinensischen Autonomiebehörde“, sagte Burns nach einem Treffen mit dem ägyptischen Staatspräsidenten Husni Mubarak.
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