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OSZE warnt vor "neuem Normalzustand" bei Menschenhandel

Warnungen von Generalsekretär Lamberto Zannier
Warnungen von Generalsekretär Lamberto Zannier
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) warnt vor mehr Menschenhandel auch bei sinkenden Flüchtlingszahlen in Europa. "Wir sehen etwas, das wir als den neuen Normalzustand betrachten", sagte OSZE-Generalsekretär Lamberto Zannier am Freitag in Wien.


Die OSZE will sich angesichts der Flüchtlingskrise stärker auf Migrationsfragen ausrichten. Das Schließen der Balkan-Route für Flüchtlinge habe den Menschenhändlern viel neues Geschäft gebracht, sagte die OSZE-Sonderbeauftragte Madina Jarbussynova. Es gebe deutliche Zeichen für mehr Zwangsarbeit und sexuelle Ausbeutung auf den Fluchtrouten. Allerdings fehle es an genauen Zahlen – die europäischen Staaten spielten das Ausmaß des Problems in offiziellen Berichten herunter, klagte Jarbussynova.

Mit Trainingssimulationen will die OSZE künftig ihre Mitgliedsstaaten besser auf den Kampf gegen Menschenhandel auf den Flüchtlingsrouten vorbereiten. Mithilfe von Grenzbefestigungs-Attrappen und Schauspielern üben in den kommenden zwei Jahren rund 200 Polizisten, Staatsanwälte, Arbeitsinspektoren und NGO-Vertreter aus ganz Europa verbesserte Methoden der Verbrechensbekämpfung. Die erste Übung findet im November im italienischen Vicenza für 50 Vertreter aus den Balkan-Staaten statt.

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