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Ostumfahrung wird zur Option für Lustenau

Lustenau (VN) - Paukenschlag am Mittwoch vor der vorletzten Sitzung des Regionalforums im Rahmen des Verkehrsplanungsverfahrens. Sowohl der Naturschutzrat als auch die Naturschutzanwaltschaft lassen anklingen, dass sie mit einer Ostumfahrung Lustenau (CP) unter Umständen leben könnten.
Ostumfahrung Lustenau (CP-Variante)
"400 Millionen für Riedstraße"
Klare Positionen in Sachen Verkehr

Sofern dadurch die „Z“-Variante durchs Ried vermieden würde. Kein dezidierter Widerspruch zu dieser Haltung kommt von Naturschutzbund-Obfrau Hildegard Breiner. „Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt nichts sagen und werde mir den Text des Schlussdokuments im Regionalforum genau ansehen.“

„Kleineres Übel“

Relativ deutlich zur Möglichkeit einer Ostumfahrung Lustenau als Entlastungsvariante nahm der Vorsitzende des Naturschutzrates Prof. Georg Grabherr Stellung. „Wir müssen die Problematik einer großen Verkehrsbelastung vieler Menschen akzeptieren. Die Zahlen der Verkehrsplaner zeigen, dass die Bewohner des nördlichen Rheintals nicht von einer Straßenverbindung im Süden profitieren würden. Und da sich die Situation nun mal so darstellt, könnten wir uns mit einer Entscheidung für das kleinere Übel abfinden.“ Man habe sich in jüngster Zeit innerhalb des Naturschutzrates intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt.

„Im Naturschutzrat ist die Skepsis gegen die ,Z-Variante durchs Schweizer Ried beträchtlich. Bei der CP-Trasse wären die Belastungen für die Naturlandschaft nie so groß. Natürlich würde die Straße dort auch nahe des Schweizer Rieds vorbeiführen. Aber die ‚CP‘ ist viel eher tolerierbar als die ‚Z‘.“ In dieselbe Kerbe, wenn auch etwas vorsichtiger, schlägt Naturschutz-Anwältin Katharina Lins. „Grundsätzlich will ich keine der beiden Straßenvarianten. Eine Riedstraße ist aus unserer Sicht überhaupt inakzeptabel. Also würde ich, vor die Wahl gestellt, eher für eine Weiterentwicklung der Ostumfahrung Lustenau sein. Das ist jetzt aber nicht als automatische Zustimmung für die ,CP-Variante zu verstehen. Ich will damit nur sagen: Anschauen müsste man sich das halt.“ Dass sie damit einen Paradigmenwechsel gegenüber früheren Standpunkten vollzieht, will Lins nicht gelten lassen. „Ich habe mich immer unmissverständlich gegen eine riedquerende Variante ausgesprochen. Dasselbe galt für die Ost­umfahrung nicht.“

Ostumfahrung: Lustenauer skeptisch

Keine Freude mit derOst­umfahrung hat nach wie vor der Grüne Verkehrssprecher Bernd Bösch. „Als Lustenauer bin ich diesbezüglich sehr kritisch eingestellt. Für Lustenau würde eine Straße in diesem Bereich jede Entwicklungsmöglichkeit nach Osten hin verhindern.“ Nicht begeistert von einer Entlastungsstraße im östlichen Teil der Gemeinde ist Bürgermeister Kurt Fischer. Erst vor knapp zwei Wochen machte Bürgermeister Kurt Fischer in einem VN-Gespräch deutlich: „Wir wollen die ‚Z‘-Variante. Sollte nur die Ostumfahrung im Planungsprozess übrig bleiben, würde ich eine Volksbefragung initieren.“

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