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Osterhasen-Streit: Schuss von Lindt könnte nach hinten losgehen

Der "Osterhasen-Streit" zwischen dem burgenländischen Süßwarenunternehmen Hauswirth und dem Schweizer Schoko-Riesen Lindt&Sprüngli beschäftigt seit 2004 die Gerichte.

Lindt hatte damals eine Klage gegen Hauswirth eingebracht, weil der burgenländische Osterhase mit der roten Schleife dem Lindt-Hasen zum Verwechseln ähnlich sehe. Eine erstinstanzliche Entscheidung hat Hauswirth zwar recht gegeben, diese ist jedoch nicht rechtskräftig. Momentan liegt der Fall beim Europäischen Gerichtshof und eine Entscheidung wird frühestens im Jahr 2009 erwartet.

Der Schuss von Lindt gegen das burgenländische Unternehmen könnte jedoch nach hinten losgehen, berichtete das “Wirtschaftsblatt” in der Ausgabe vom Mittwoch: “Für beide geht es jetzt um alles oder nichts”, sagte Axel Anderl, Markenrechtsexperte der Anwaltskanzlei Dorda Brugger Jordis. Das Gericht habe bereits zur Kenntnis genommen, dass Hauswirth mit seinem Goldhasen wesentlich früher auf dem Markt war als Lindt, so Anderl. “Die Frage ist, ob die Osterhasen-Anmeldung von Lindt damit überhaupt rechtmäßig ist und Bestand hat”, sagte der Jurist.

Im schlimmsten Fall könnte Lindt die Exklusivrechte auf den eigenen Hasen verlieren. Die Chancen stehen laut Anderl 50:50, mit leichten Vorteilen für Hauswirth. Der Chef des burgenländischen Unternehmen, Roman Hauswirth, zeigt sich im Gespräch mit der APA optimistisch. “Wenn ich nicht davon ausgehen würde, dass wir gewinnen, würde ich das nicht machen.”

Nach der einstweiligen Verfügung darf der burgenländische Goldhase mit der roten Schleife nicht verkauft werden. In einigen Geschäften werde der Hase jedoch mit einer rot-weiß-roten Masche geführt, erklärte Hauswirth. Neben dem umstrittenen Hasen produziert das burgenländische Unternehmen auch andere Osterhasen, Lämmer, Kücken, bunte Ostereier und für die Weihnachtssaison auch Nikoläuse und Baumbehang. Hauptabnehmer sind die Diskonter Hofer, Zielpunkt und Plus, aber auch bei Spar sind die Schokowaren erhältlich.

Neben Österreich und den Nachbarländern sind die burgenländischen Schokoladeprodukte auch auf der anderen Seite des Globus erhältlich, erzählt Hauswirth. Seit rund 20 Jahren seien die Schokoerzeugnisse der burgenländischen Firma in Australien – unter anderem bei Aldi – erhältlich. Zu kaufen gibt es die Hauswirth-Schokolade auch in Südafrika, allerdings nur zu Ostern. Auch in Kanada sind die burgenländischen Süßwaren zu finden. Hier würden sich vor allem die Weihnachtsmänner gut verkaufen, erklärt Hauswirth.

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