Drei Lieblinge ihres Gründers haben die Salzburger Osterfestspiele im Karajan-Jahr 2008 ins Programm geholt. Einmal “Die Walküre”, Teil zwei von Richard Wagners “Ring des Nibelungen”, mit dem Herbert von Karajan (1908-1989) im Jahr 1967 sein Privatfestival aus der Taufe gehoben hat. Dann wird Seiji Ozawa, der Lieblingsschüler des Maestro, eines der drei Konzerte der Berliner Philharmoniker leiten, während Karajan-Entdeckung und Meistergeigerin Anne-Sophie Mutter Beethovens D-Dur-Konzert spielen wird.
Karajan hielt den Ring-Auftakt, “Das Rheingold”, für nicht geeignet, auch Auftakt für sein Festival zu sein. Daher nahm er kurzerhand die zweite, größere und längere Oper aus dem “Ring”, um seine zahlungskräftige Fangemeinde im Jahr 1967 nach Salzburg zu locken. Die kommt bis heute, gerade bei den ganz teuren, bis 490 Euro kostenden Eintrittskarten des insgesamt zu 90 Prozent ausverkaufen Festivals gibt es Wartelisten.
Nach “Das Rheingold” im Vorjahr ist jetzt also auch “Die Walküre” wieder an ihrem Platz, und Stephane Braunschweig zeichnet auch diesmal für die Regie verantwortlich. Ähnlich wie im Vorjahr wird auch die neue “Walküre” eine Oper mit Video-Projektionen, wie der künstlerische Leiter der Osterfestspiele, Michael Dewitte, im APA-Gespräch erläuterte. “Von Ring-Teil zu Ring-Teil wird der Anteil an Videos geringer, aber dennoch bleiben die Projektionen zentraler Teil in der Opern-Ästhetik von Stephane Braunschweig. Das ist seine persönliche und bekannte Opernhandschrift.”
Vier Mal ist diese Inszenierung im vergangenen Sommer bereits in Aix-en-Provence gezeigt worden, und dort haben Simon Rattle, die Berliner Philharmoniker und das Solisten-Ensemble ihren Ring-Erfolg fortgesetzt. Der Ring soll 2010 in Peking und 2013 in Osaka wiederholt werden, an der Besetzung sowie der Logistik dieser Opernweltreise wird zur Zeit gearbeitet. Ebenfalls in der Endphase sind die Planungen für eine “Salome” in Salzburg 2011 und eine “Carmen” 2012. “Beide Produktionen sind beschlossene Sache, allerdings suchen wir noch für Salzburg geeignete Regisseure und Solisten”, so Dewitte.
Von den drei traditionsreichen Konzerten der Berliner wird das erste von Ozawa und die anderen beiden von Chefdirigent Simon Rattle geleitet werden. Im Ozawa-Konzert steht neben Beethovens Violinkonzert die zehnte Symphonie von Schostakowitsch auf dem Programm. Rattle wird dann Haydns “Die Schöpfung” mit den Solisten Genia Kühmeier, Michael Schade und Thomas Quasthoff aufführen sowie einen Abend mit Busoni, Dvorak und der Ersten von Brahms geben.
Die Reihe “Kontrapunkte”, die von Claudio Abbado gegründete Spielwiese für die philharmonischen Ensembles, lesen sich heuer etwas konventioneller, Brahms und Schubert dominieren die Programme im Großen Saal des Mozarteums. Einziges Experiment der im Schnitt von 250 Zuschauern besuchten Reihe ist “Around the world”. In diesem Konzert im Republic werden 15 Philharmoniker Werke u.a. von Jimi Hendrix, Carlos Jobim und Abdullah Ibrahim spielen und mit eigenen Kompositionen vermischen.
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