AA

Ortswechsel für fünf Vereine, welche in der „Alten Dogana“ beheimatet waren

Zurzeit wird die „Alte Dogana“ adaptiert. Am neuen Firmensitz marte.marte können bis ca. Ende Juli auf etwa 650 Quadratmetern Raum bis zu 40 Mitarbeiter einziehen.
Zurzeit wird die „Alte Dogana“ adaptiert. Am neuen Firmensitz marte.marte können bis ca. Ende Juli auf etwa 650 Quadratmetern Raum bis zu 40 Mitarbeiter einziehen. ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Der Zeitungsbericht „Moderne Architektur aus altem Haus“ in den VN von 25. Juli 2015, wo vom Verkauf der „Alten Dogana“ an das Architekturbüro marte. marte berichtet wurde, wirbelte ziemlichen Staub auf. 
Bilderbogen Vereine

Unter anderem wurde die kolportierte Million Euro als Kaufpreis für das 600 Jahre alte Gebäude angegeben. Das Amtsgeheimnis soll dabei verletzt worden sein, was die Einschaltung der Staatsanwaltschaft Feldkirch nach einer Anzeige der Stadtamtsdirektorin Birgit Obernosterer-Führer zu Folge hatte. Rausgekommen ist aber nichts und niemand kam zu Schaden. Fast zeitgleich mit dem Erscheinen des Artikels wurden die in der Neustadt 37 beheimateten fünf Vereine informiert, dass das historische Gebäude bis Ende 2015 zu räumen sei. Die Stadt Feldkirch mit StR Wolfgang Matt bemühte sich aber intensiv, neue Lokalitäten zu finden. Derzeit wird das Gebäude adaptiert und bis ca. Ende Juli wird am neuen Firmensitz auf etwa 650 Quadratmetern, Raum für bis zu 40 Arbeitsplätze geschaffen.

VOL.at wollte wissen, wo die Vereine ihren neuen Standort gefunden haben:

Wirtschaftsarchiv Vorarlberg
Jetzt im Palais Liechtenstein, Schlossergasse 8, www.wirtschaftsarchiv-v.at

Das Wirtschaftsarchiv Vorarlberg wurde im Jahr 1983 als Gemeinschaftsprojekt der Vorarlberger Wirtschaft gegründet. Als gemeinnütziger Verein dokumentiert das Archiv die Geschichte der Wirtschaft des Landes. Die Kernaufgabe sind die Übernahme und Sicherung historischer Quellen, etwa bei der Schließung alter Traditionsunternehmen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden der Bevölkerung und insbesondere der studierenden Jugend vermittelt. Das Wirtschaftsarchiv war 32 Jahre in der „Alten Dogana“ beheimatet. Seit Jahresbeginn 2016 hat das Archiv im Palais Liechtenstein seinen neuen Standort. „Wir möchten der Stadt Feldkirch für die gute Kooperation bei der Suche nach einem neuen Standort danken. Wünschen würden wir uns noch mehr Platz, um auch kleine Ausstellungen hier zu realisieren“, wäre ein Herzenswunsch von GF Christian Feurstein.

Clunia Feldkirch
Jetzt im Bürgerlichen Zeughaus, Vorstadt 26, www.clunia.at

Die 1908 gegründete Katholische Mittelschulverbindung Clunia Feldkirch hatte ebenfalls in der Alten Dogana ihre „Bude“. Clunia umfasst derzeit 145 Mitglieder. Bei der ersten Besichtigung mit StR Wolfgang Matt und dem Abteilungsleiter der Vermögensverwaltung Reinhard Malin wurde ein Raum im 580 Jahre alten Bürgerlichen Zeughaus in der Vorstadt 26 angeboten. Der erste Eindruck vermittelte einen eher schmuddeliger Raum mit Schimmelflecken auf der Decke. Nachdem die Clunia im alten Vereinslokal, im ehemaligen „Kohlenkeller“ seit der Eröffnung am 3.12.1993 ziemlich viel investierte, konnte sich der Verein einige Zugeständnisse, insbesondere durch sanitäre Maßnahmen und ausreichende Lüftung seitens der Stadt sichern. Sämtliche Aufwände und Neuanschaffungen waren ohne Mehrkosten für die Mitglieder möglich, was auf eine große und treue Philisterschaft zurückzuführen ist. Auch packten viele tatkräftig beim Umzug und bei der Neueinrichtung mit an. Am 23.12.2015 erfolgte die Budeneinweihung samt Segnung durch Kaplan Fabian Jochum, v/o Domingo. „Unser Ziel war es, keine versiffte und schmuddelige Bude, sondern eher ein gemütliches Wohnzimmer mit modernen Gestaltungsvariationen und einem heimeligen Ambiente, zu schaffen, in dem man auch mal gerne nachmittags einen Kaffee trinken möchte“, schreibt Daniel Henns v/o Asterix in der aktuellen vereinseigenen Postille „der Clunier“.

Filmclub Feldkirch
Jetzt in der Villa Claudia, Bahnhofstrasse 6, www.filmclub-feldkirch.com

„Als wir Mitte Juli 2015 von der Stadt Feldkirch informiert wurden, dass die „Alte Dogana“ an das Architekturbüro Marte verkauft werde, war dies im ersten Moment schon eine Hiobsbotschaft, war doch der Filmclub bereits 39 Jahre in diesem ehrwürdigen Haus untergebracht“, erzählt Obmann Helmut Müller. Doch die Stadt Feldkirch ließ den Filmclub nicht im Regen stehen. In der Villa Claudia, dem roten Jugendstilgebäude mit Zwiebeltürmchen an der Bahnhofstrasse 6, konnte ein neues, kleines Clublokal neben dem Trauungsraum des Standesamtes eingerichtet werden.

In einer gemeinsamen Aktion der Mitglieder wurde ausgeräumt, transportiert, installiert und wieder eingeräumt. Leider fand nur noch eine nostalgische Stuhlreihe aus dem legendären Saalbaukino aus den sechziger Jahren Platz im neuen Clubraum. Zahlreiche Einrichtungen und Geräte aus dem alten Clubkino mussten aus Platzmangel abgegeben werden. Neben dem großen 3D-Fernseher gibt es eine perfekte HD-Projektion auf einer Großleinwand. „Fast wie im Cineplex, nur statt 30 m, gibt es in der roten Villa nun eine tolle Projektion mit drei Metern Abstand“, so stolz Obmann Helmut Müller. Am 27. November 2016 kann nun beruhigt das 40-jährige Vereinsjubiläum gefeiert werden.

Kreativer Freizeitverein Feldkirch
Jetzt in der Schlossergasse 3

Für viele Feldkircher ist der Besuch der Krippen- und Figurenausstellung des Kreativen Freizeitverein Feldkirch ein Pflichtprogramm im Jahreskalender. 19 Jahre lang wurden die Krippen von Obmann und Krippenbaumeister Albert und Ilse Gohm im Erdgeschoss in der „Alten Dogana“ ausgestellt. Jedes Jahr kamen an die 3.000 Besucher. Seit Dezember 2015 befindet sich die Ausstellung im neuen Vereinslokal in der Schlossergasse 3. Albert Gohm ist mit dem neuen Standort sehr zufrieden und fühlt sich von Seiten der Stadt Feldkirch gut unterstützt. „Stammgäste wie auch Touristen schätzen die angenehmen, neuen Räume. Zahlreiche Gäste reisen extra aus dem Ausland an und sind ein wichtiger Bestandteil für den Tourismus in der Stadt“, ist der leidenschaftliche Krippenbauer überzeugt. Viel Freude brächten auch die zahlreichen Kindergärtler in die Ausstellungsräume. Wie jedes Jahr lässt sich die Familie Gohm etwas Neues einfallen und so konnte weiterer Lagerraum angemietet werden, in denen sich 80 Krippen zum Auswechseln befinden. Neben dutzenden selbstgebauten Krippen im heimatlichen oder orientalischen Stil gibt es Unikate wie die – vor allem bei Touristen – beliebte „Schattenburg-Krippe“, Schwamm-, Wurzel- oder Fasskrippen. Auch Krippenfiguren in allen Größen werden ausgestellt.

Kindershowtanzgruppe Jumpies
Jetzt in der Turnhalle der NMS Levis, Mutterstraße 4, jumpies.wordpress.com

Im Erdgeschoss der „Altern Dogana“ war die Tanzschule „Jumpies“ untergebracht. Kinder im Alter von 3,5 – 15 Jahren und Erwachsene lernten die Grundelemente des Tanzens und die Freude an der Bewegung kennen. In halbjährlichen Auftritten, die immer unter einem bestimmten Motto stehen (z.B. “New Style”, “Mamma Mia” o.ä.), können die Kids das Gelernte unter Beweis stellen und ihre Familien und Freunde mit ihrem Können begeistern. „Wir haben jetzt einen viel größeren Raum zum Tanzen und es gefällt uns gut in der Turnhalle der NMS Levis“, so Sahide Keklik, Obfrau Stv. und Trainerin der Girls.

 Eigentlich haben alle Vereine großes Verständnis gezeigt, dass ein renommiertes Unternehmen durch die Revitalisierung des historischen Gebäudes sich in Feldkirch niederlassen kann. Die Quartiersuche mit den Vereinen hat dann reibungslos geklappt“, bedankt sich StR Wolfgang Matt bei allen Beteiligten. Also Ende gut, alles gut!

 

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • Ortswechsel für fünf Vereine, welche in der „Alten Dogana“ beheimatet waren