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ORF-Wahl: Nicht ungesetzlich, aber mit "Gschmäckle"

Wolfgang Burtscher, ehemaliger Landesdirektor des ORF Vorarlberg, sprach in "Vorarlberg LIVE" über die Generaldirektor-Wahl und die Zukunft des ORF.

Am Dienstag wurde Roland Weißmann vom ORF-Stiftungsrat zum neuen Generaldirektor bestellt und löst damit ab Jänner 2022 Alexander Wrabetz ab, der das Amt drei Funktionsperioden innehatte. Mit türkis-grüner Unterstützung erhielt er bei der Abstimmung 24 von 35 Stimmen. "Es liegt nun am ihm zu zeigen, dass er unabhängiger ist, als es derzeit den Anschein hat", sagt Wolfgang Burtscher, ehemaliger Landesdirektor des ORF Vorarlberg, wenige Stunden nach der Wahl in "Vorarlberg LIVE".

Video: Burtscher über Weißmann

Weißmann sprach sich bereits vorab für eine Erhöhung der GIS-Gebühren aus. "Ich gehe davon aus, dass er das im Interesse des Unternehmens tun wird", so Burtscher. Auch eine Streamingplattform soll der neue Generaldirektor aufziehen. Wenn die Politik Weißmann in sein Amt verhilft, müsse sie aber auch Gesetze - konkret das ORF-Gesetz - ändern, um die Pläne auch umzusetzen, ist sich der ehemalige Landesdirektor sicher.

Video: Burtscher über seine ORF-Zeit

Die Art der Wahl zum ORF-Generaldirektor wurde in den vergangenen Wochen mehrmals kritisiert. Für Burtscher ist die Kritik nicht verwunderlich, auch wenn es bei öffentlich-rechtlichen Sendern auf der ganzen Welt so gehandhabt werde. Alle Mitglieder des Stiftungsrates sind in Partei-"Freundeskreisen", dies ist auch allgemein bekannt. In einem kürzlich veröffentlichten einer ÖVP-Freundeskreis-Videokonferenz zeigt Weißmann und einen engen Mitarbeiter von Kanzler Kurz. "Es ist nicht ungesetzlich, aber es gibt dem Ganzen ein 'Gschmäckle'." Für Burtscher ist klar, dass der Stiftungsrat derzeit zu groß ist und die mediale Erfahrung bei vielen Mitgliedern fehlt, eine Qualifikation als Voraussetzung sei deshalb notwendig. Ein weiterer Punkt sei die Änderung von einer offenen zu einer geheimen Abstimmung. Die sei unter Kanzler Schüssel geändert worden, nachdem nach einer Wahl auf "Verräter"-Suche gegangen worden sei. Mit einer offenen Wahl wolle man "Abweichler" leichter identifizieren.

Video: Burtscher über die Zukunft von Klement

Neben Wolfgang Burtscher war Marc Olefs, Leiter der ZAMG-Klimaforschung zu Gast in "Vorarlberg LIVE".

Die gesamte Sendung

(VOL.AT)

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