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ORF Finanzergebnis: minus 100 Mio. Euro

Der ORF muss sein Finanzergebnis für das Jahr 2008 erneut nach unten korrigieren. Statt - wie Ende September angenommen - minus 60,5 Millionen Euro wird der Sender das Jahr mit einem negativen EGT von knapp 100 Millionen Euro abschließen, sagte ORF-Kommunikationschef Pius Strobl der APA.

Grund dafür: Statt 40 Millionen Euro gibt es überhaupt keine Finanzerträge, die Werbeerträge liegen 20 Millionen Euro unter Plan und zehn Millionen muss der ORF in die Pensionskassa nachschießen.

Wenn die in Aktien und Anleihen investierte Pensionskassa einen gewissen Mindestwert unterschreitet, “hat der ORF eine Nachschusspflicht”, so Strobl. Dazu kommt das aufgrund von Großereignissen wie EURO und Olympia ursprünglich geplante negative Ergebnis von rund 30 Millionen Euro. “Der ORF ist ein Unternehmen, das zur Hälfte von Marktentwicklungen abhängig ist und diese Entwicklungen sind für uns nicht steuerbar”, verteidigt Strobl das Ergebnis. Ganze Branchen hätten sich in den vergangenen Wochen aus dem Werbemarkt zurückgezogen und ihre Ausgaben auf Null reduziert – “das kostet uns 20 Millionen”. Weitere 50 Millionen schreibt der Kommunikationschef der Weltwirtschaft zu.

Als “noch immer sicher” bezeichnete Strobl die Anlagen des ORF. Der Sender habe “nie an der Börse gezockt” sondern in “solide Titel investiert”. Darunter finden sich Regierungsanleihen sowie Aktien bei Unternehmen wie BMW, Allianz, Lufthansa, Porsche, Nokia, österreichische Bluechips etc. Durch die Finanzkrise habe das Anlagekapital gerechnet auf zehn Jahre 20 Prozent seiner Wertsteigerung verloren. Die Anlagen seien aber “alle aktuellen Mindererträge eingerechnet immer noch 40 Prozent mehr wert als im Jahr 1998”. Das negative Ergebnis von 100 Millionen Euro soll aus dem aus Vorjahren vorgetragenen Bilanzgewinn sowie aus freien Rücklagen des ORF abgedeckt werden.

Für das Jahr 2009 strebt der Sender wieder eine schwarze Null an. Die Finanzvorschau soll Ende dieser Woche an die Stiftungsräte verschickt werden. Den Einsparungsbedarf für das kommende Jahr beziffert Strobl mit 50 Millionen Euro.

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