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ÖPU-Obmann Gerald Fenkart: Gesamtschule in Deutschland gescheitert

ÖPU-Obmann Mag. Gerald Fenkart
ÖPU-Obmann Mag. Gerald Fenkart ©ÖPU Vorarlberg

Deutlicher als erwartet ist der Befund von Ulrich Sprenger ausgefallen, der am 11. November 2009 in Feldkirch bei der Arbeiterkammer auf Einladung des Landesschulrats zum Thema „Schulformen für 10- bis 14-Jährige- ein Forschungsbericht aus Deutschland“ referiert hat. (Sprenger war 22 Jahre Lehrer an einer Gesamtschule und sieben Jahre Leiter)

– Schüler einer integrierten Gesamtschule haben gegenüber dem dreigliedrigen System (Haupt- und Realschule, Gymnasium) keine Vorteile.
– Eine frühe Differenzierung (nach 4 Jahren Grundschule) wirkt leistungsfördernd.
– Eine späte Differenzierung fördert auch schwächere Schüler nicht.
– Realschüler haben gegenüber Gesamtschülern nach acht Jahren einen Wissensvorsprung von zwei Jahren.
– Bei gleichen Eingangsvoraussetzungen der Schüler beträgt der Vorsprung im Gymnasium mehr als zwei Schuljahre gegenüber der Gesamtschule.
– Auch der Gesamtschule gelingt es nicht, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schullaufbahn aufzuheben oder nachhaltig zu reduzieren.
– Leistungsschwächere Schüler erleben ihr Scheitern in undifferenzierten Schulformen stärker als in homogenen Lerngruppen.

Das Facit lautet: Ein über den 4. Jahrgang hinausgehender Unterricht in undifferenzierten Lerngruppen führt zu einer erheblichen Benachteiligung der leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Schüler.

Die besten schulischen Ergebnisse erzielen seit Jahrzehnten Bayern und Baden-Württemberg: Diese wenden nach der vierjährigen Volksschule ein standardisiertes Verfahren an, das die Schüler überprüft, ob sie fürs Gymnasium, für die Realschule oder die Hauptschule geeignet sind.

Auf die Einführung eines solchen Systems könnten sich in Österreich wohl Gesamtschul-befürworter wie –gegner einigen? – Oder nicht?

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