Es handelt sich um den größten einzelnen Kürzungsschritt in der OPEC-Geschichte. Der Ölpreis hat mit einem kräftigen Plus reagiert
Auch die Nicht-OPEC-Länder Russland und Aserbaidschan wollen nach saudischen Angaben die Produktion zurückfahren. Die OPEC hatte sich am Mittwoch in Oran in Algerien zu der Sitzung getroffen, um den Preisverfall beim Öl zu stoppen. Russland nahm an dem Treffen teil wie auch andere Nicht-OPEC-Länder wie Oman, Aserbaidschan und Syrien. Alle Länder leiden unter dem Preisrückgang beim Rohöl um rund zwei Drittel innerhalb weniger Monate. Die meisten der Konferenzteilnehmer haben kaum nennenswerte Exportprodukte außer Öl, so dass ihnen die Staatseinnahmen rasant weggebrochen sind.
Nach Ansicht von Marktbeobachtern ist allerdings offen, ob die OPEC-Mitglieder die nötige Disziplin aufbringen, sich an die beschlossenen Kürzungen zu halten. Die OPEC fördert rund 40 Prozent der weltweiten Ölproduktion. In der Vergangenheit hatten immer wieder einzelne Mitglieder aus Geldnot mehr Öl gefördert und verkauft als ihnen nach dem OPEC-Schlüssel zusteht. Die OPEC hatte die Produktion in den letzten Monaten bereits zweimal gesenkt, konnte damit aber den Preisverfall nicht stoppen.
Der saudische Ölminister Ali Naimi hatte gesagt, die Kürzung solle zum 1. Jänner in Kraft treten. Ölkenner wie Karin Retzlaff vom deutschen Mineralölwirtschaftsverband wies darauf hin, dass derzeit große Mengen nicht nachgefragtes Rohöl in Tankern auf See oder an Land gelagert seien. Diese Bestände könnten dafür sorgen, dass die Ölmärkte auch nach einer Kürzung noch für Wochen gut versorgt blieben. Ob angesichts der Welt-Rezession möglicherweise die Ölnachfrage schneller fällt, als die OPEC kürzt, bleibt zudem eine offenen Frage.
Der Ölpreis hat am Mittwoch mit einem kräftigen Plus auf die Drosselung der Fördermengen reagiert. Mit rund 47 Dollar (33,4 Euro) notierte der Februar-Kontrakt auf WTI am späten Nachmittag 0,7 Prozent höher als am Vorabend. Brent stieg um 1,8 Prozent auf 47,47 Dollar. Der am Freitag fällig werdende Jänner-Kontrakt auf WTI kostete mit 43,11 Dollar ein Prozent weniger.
Schon seit September hatte die OPEC die Förderung um zwei Mio. Barrel pro Tag heruntergefahren. Auf Basis September beträgt das Minus in der Förderung damit insgesamt 4,2 Mio. Barrel.
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