Die jüngste Variante des Coronavirus hat nun auch Deutschland erreicht. Wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Samstag mitteilte, sei die Omikron-Mutation bei zwei Personen in München festgestellt worden. Sie seien am Mittwoch mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen, sagte Holetschek. Zuvor hatte es bereits einen Verdachtsfall in Frankfurt am Main gegeben.
Die beiden Personen in München seien seit Donnerstag nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation, hieß es vom bayerischen Gesundheitsministerium.
Verdachtsfälle auch in Hessen
Nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose gibt es auch "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" Fälle in Hessen.
Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden, hieß es indes in Hessen. "Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus", twitterte der in Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister.
Verdachtsfälle in Tschechien
Auch in Tschechien besteht seit Samstag der Verdacht, dass die Omikron-Variante (B.1.1.529) aufgetreten ist. Wie das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit mitteilte, ist eine Person betroffen, die sich in Namibia aufgehalten hatte. In Europa war Belgien das erste Land, in dem die neue Variante nachgewiesen wurde. Zuerst war sie in Südafrika festgestellt worden. Auch Israel, Hongkong und Botswana haben Omikron-Fälle gemeldet.
Drakonische Maßnahmen in Großbritannien
Auch in Großbritannien sind zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden. In den englischen Städten Nottingham und Chelmsford sei jeweils ein Fall festgestellt worden, teilte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Samstag mit. Beide Fälle sollen miteinander in Verbindung stehen und auf Reisen in den Süden Afrikas zurückzuführen sein.
Großbritannien versucht der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron mit drakonischen Maßnahmen beizukommen. Wie der britische Premierminister Boris Johnson am Samstagnachmittag in London mitteilte, wird für alle Einreisenden eine verpflichtende Quarantäne verhängt. Sie müssen am zweiten Tag nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und sich bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses in Quarantäne isolieren, sagte Johnson.
WHO: "Besorgniserregend"
Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Omikron-Variante (B.1.1.529) wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "besorgniserregend" eingestuft.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die neue Variante hat, steht allerdings noch nicht fest. Bis es darüber Klarheit gebe, kann es laut WHO noch Wochen dauern.
Aufruf an Afrika-Rückkehr
Österreicher, die sich in den vergangenen zehn Tagen im südlichen Afrika aufgehalten hat, werden gebeten, unter 01/2675032 eine neu eingerichtete Hotline bei der AGES anzurufen. Auch eine freiwillige Quarantäne wird dringend empfohlen.
Wer sich bei der AGES meldet, bei dem wird ein behördlicher PCR-Test durchgeführt und auf Virusvarianten überprüft. Damit soll die Einschleppung der neuen Variante verhindert werden.
Neben der neu eingerichteten Nummer 01/2675032 können Kontaktdaten und Informationen zur Reisetätigkeit auch per Mail an anfragen@ages.at geschickt werden. In Vorarlberg besteht außerdem die Möglichkeit, sich bei der Gesundheitsnummer 1450 zu melden.
Risikogebiete
Folgende Länder gehören derzeit zu den potenziell betroffenen Gebieten, für die auch ab Sonntag verschärfte Einreiseregeln und Landeverbote gelten: Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini.
(APA)
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