Die große Frage dabei: Wird es zu jenen Bedingungen kommen, welche die Ausbreitung des gefürchteten Feuerbrandes in den Obstblüten auch heuer auslösen würde?
Bei zwei Betrieben in Lustenau und Koblach war es gestern so weit. Die Infektionsbedingungen lagen eindeutig vor. Ich habe den Einsatz des Antibiotikums Strepto genehmigt, gab der Obstbauexperte der Landwirtschaftskammer Ulrich Höfert gegen 18.15 Uhrbekannt. Das Thermometer stieg an beiden Orten deutlich über die kritische 23-Grad-Marke. Von den insgesamt neun Betrieben, die eine behördliche Genehmigung zum Einsatz des Antibiotikums besitzen, sind erwähnte zwei Anlagen die ersten, die das Antibiotikum verwendeten.
Höfert gibt sich keinen Illusionen hin. Es wird wärmer. Wahrscheinlich lässt sich der Strepto-Einsatz auch in den anderen Betrieben nicht verhindern. Entwarnung könnte erst dann gegeben werden, wenn die Blüten abgestorben sind. Und das wird erst im Laufe der kommenden Woche der Fall sein. Aber immerhin: Apfelsorten wie Topas, Idared und Boskop sind bereits durch, ebenso die meisten Birnensorten. Es ist nicht so schlimm, wie im letzten Jahr, versichert Ulrich Höfert. Allerdings sind die Folgen des vergangenen Katastrophenjahrs heuer noch zu spüren. Bakterienherde blieben übrig.
Durchatmen können die Obstbauern bezüglich der Drohung der Handelsketten, mit Streptomycin behandeltes Obst nicht anzunehmen. Es wurde vereinbart, dass neben der Prüfung durch das Land auch die Agrarmarkt Austria noch einen Test macht. Und wenn keine Rückstände nachzuweisen sind, dürfen wir das Obst liefern. Ich kann versichern: Es wird keine Rückstände geben, zeigt sich Obstbauer Jens Blum beruhigt.
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