“Im behängenden Ermittlungsverfahren werden derzeit Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris geprüft”, sagte der Staatsanwalt. Die Staatsanwaltschaft bitte um Verständnis, dass derzeit keine weiteren Auskünfte erteilt werden können. “Es handelt sich um eine Verschlusssache”, betonte der Mediensprecher.
Bei den am Montag inhaftierten mutmaßlichen IS-Jihadisten soll es sich laut “Kronen Zeitung” um zwei Franzosen handeln, die offenbar mit Mitgliedern des späteren IS-Anschlagkommandos von Paris über Griechenland mit gefälschten syrischen Pässen eingereist waren. Die Verdächtigen wurden demnach in einem Salzburger Transitquartier gefasst und sitzen seit Montag in U-Haft.
Offenbar war das Duo aufgrund von Informationen eines ausländischen Geheimdienstes aufgespürt worden. Die zwei Franzosen sollen Anfang Oktober mit Mitgliedern des Terrorkommandos von Paris mithilfe von Schleppern und ausgerüstet mit falschen syrischen Papieren über die Westbalkanroute nach Österreich eingeschleust worden. In Salzburg warteten die beiden Franzosen der “Kronen Zeitung” zufolge offenbar auf den Befehl, weitere Terrorakte zu verüben. Bei den Anschlägen in Paris waren am 13. November 130 Menschen getötet worden, zu den Attacken bekannte sich die IS-Miliz.
Gegen die zwei syrischen Asylwerber, die seit September beziehungsweise Oktober in Salzburg in Haft sitzen, laufen noch Ermittlungen wegen des Vorwurfs der “Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung” (Paragraf 278b Strafgesetzbuch). “Sie sind noch in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen”, sagte Staatsanwalt Holzleitner heute zur APA.
Die Syrer, die um die 20 Jahre alt sind, waren als Flüchtlinge deklariert nach Salzburg gekommen. Sie sollen vor anderen Flüchtlingen und auch vor freiwilligen Helfern geprahlt haben, in der Heimat an Kämpfen des IS mitgewirkt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft gibt es gegen die beiden aber keine Anhaltspunkte für geplante Anschläge in Europa und keinen Konnex zu bereits verübten Anschlägen.
Der Verteidiger des 21-jährigen Beschuldigten, Rechtsanwalt Reinhold Gsöllpointner, erklärte heute gegenüber der APA, dass der Mann sowohl in Abrede stellt, an IS-Aktionen mitgewirkt zu haben, noch gegen Anwesende der Flüchtlingsunterkunft prahlerische Angaben gemacht zu haben. Der 21-Jährige war am 17. September im Flüchtlingslager in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim festgenommen worden. Gsöllpointner sagte, aus dem Ermittlungsakt würden sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit der aktuellen, von Medien berichteten Festnahme ergeben.
Damit befinden sich derzeit vier Personen wegen des Verdachtes der “Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung” in der Salzburger Justizanstalt Puch-Urstein in Untersuchungshaft.
(APA)
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