Auf die Frage, ob er eine Koalition mit Kickl ausschließen könne, meinte er, dass zunächst das Wahlergebnis abgewartet werden müsse. Dass Kickl eine andere Funktion innehaben könnte, schloss er nicht aus.
Jetzt seien einmal die Wähler am Wort, meinte Wöginger: "Wir wollen jedenfalls als Volkspartei so stark werden, dass an uns vorbei keine andere Koalition gegründet werden kann." Gleichzeitig verwies der ÖVP-Klubobmann auf Bundespräsident Van der Bellen, der gemeint hatte, eine neuerliche Angelobung Kickls als Innenminister abzulehnen: "Dem schließen wir uns an." Auf die Frage, ob Kickl in anderer Funktion Teil einer etwaigen Koalition sein könnte, sagte Wöginger: "Wir sind offen, das ist keine Frage".
Hofer "freundlich und zugänglich"
Den designierten FPÖ-Chef Norbert Hofer bezeichnete Wöginger als "freundlich und zugänglich". Kickl hingegen schmiede eine rot-blaue Allianz gegen die Volkspartei. Diesbezüglich führte er die Abwahl der Bundesregierung, die Festlegung beim Wahltermin auf den 29. September sowie das Parteienfinanzierungsgesetz als Beispiele an.
Auch Hofer will offenbar den Verhandlungsspielraum mit der ÖVP nicht schon vor der Wahl zu sehr einengen: Gegenüber der Tageszeitung "Österreich" (Donnerstag-Ausgabe) meinte er auf die Frage nach dem "Nein zu Kickl" seitens der ÖVP: "Als Verhandler werde ich schon einige Dinge zustande bringen. Aber das Ganze wurde doch nur von Strategen aufgesetzt, um eine Debatte zu führen, wer wo Minister wird. Dabei ist das viel zu früh. Wenn wir eine Koalition haben, dann ist klar, dass über die Personen am Schluss gesprochen wird." Er werde aber auch "nicht akzeptieren, dass man von vornherein sagt, dass eine Person überhaupt nicht infrage kommt", so Hofer.
NEOS orten "türkisen Zickzackkurs"
Die NEOS haben einen "türkisen Zickzackkurs" geortet. Für die Volkspartei sei offenbar eine Koalition mit Kickl weiterhin möglich, so NEOS-Generalsekretär Nick Donig: "Wer mit der FPÖ koaliert, koaliert immer mit Kickl. Wer ÖVP wählt, bekommt Kickl." Die jüngste Absage von Wiens VP-Chef Gernot Blümel, sei "nichts weiter als ein Lippenbekenntnis", erklärte Donig am Donnerstag, der vor einem "Kickl-Comeback" warnte.
(APA)
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