ÖVP fordert "Nachdenkpause" für E10

Bundesminister Berlakovich solle die Chance ergreifen und eine einjährige Nachdenkpause verfügen, damit die Vor- und Nachteile von Treibstoffen auf pflanzlicher Basis detailliert aufgearbeitet werden können, so die Vorarlberger ÖVP. “Wir brauchen eine breite politische Diskussion über die Sinnhaftigkeit solcher Treibstoffe. Hier müssen alle Fakten auf den Tisch. Erst dann sollte über die Einführung entschieden werden,” sind sich Fröwis und Frühstück einig.
Möglich in Jahren mit guter Ernte
Die vorgeschlagene Nachdenkpause habe auch den Vorteil, den Zeitpunkt einer allfälligen Einführung von E10 flexibler gestalten zu können, so die ÖVP: “Es kann durchaus Sinn machen, in Jahren mit sehr guter Ernten, mit stark fallenden Lebensmittelpreisen, Teile der Überproduktion zu Treibstoff zu verarbeiten. Hier benötigen wir eine entsprechende Expertise, damit ein solches Modell entwickelt werden kann,” betont ÖVP-Umweltsprecherin Theresia Fröwis. Bis ein entsprechendes Konzept vorliegt, solle die geplante Einführung von E10 jedoch auf Eis gelegt werden, so die Forderung: “Diese Haltung werden wir auch im Vorarlberger Landtag zum Ausdruck bringen,” hält ÖVP-Klubobmann Roland Frühstück abschließend fest.
Stichwort: Superbenzin E10
Mit Herbst 2012 soll Superbenzin mit einem Bioethanolanteil von maximal zehn Prozent an den heimischen Tankstellen verkauft werden. Die Produktbezeichnung lautet E10. Die Beimischung von Ethanol zum Benzin hat zwei Vorteile: Bioethanol wird aus Pflanzen, also regenerativen Quellen, gewonnen und reduziert damit den CO2-Ausstoß. Zuckerrüben, Zuckerrohr oder Weizen sind typische Ausgangsstoffe für Bioethanol. Durch die Verwendung von nachwachsenden Biokraftstoffen werden außerdem die Erdölreserven geschont.
Allerdings wird auch davor gewarnt, dass die Umwandlung von essbaren Pflanzen in Sprit die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben kann. Das würde vor allem die Ärmsten treffen. Und: Der Energiegehalt von Ethanol ist niedriger als der von Benzin aus Erdöl. Das führt dazu, dass Autos bei der Umstellung auf E10 mehr verbrauchen. Die Mineralölindustrie spricht von zwei Prozent.
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