Neuling FC Ingolstadt hat sich schon nach fünf Runden in die Bundesliga-Geschichtsbücher gesiegt. Mit dem 1:0 in Bremen gewannen die Oberbayern als erster Aufsteiger ihre ersten drei Auswärtsspiele. Die Begeisterung von Hasenhüttl war nicht zu übersehen. “Da muss der kleine FC Ingolstadt kommen und hier Geschichte schreiben”, schwärmte der Coach: “Das ist einfach sensationell!”
“Da sind wir sehr, sehr stolz darauf”, sagte Hasenhüttl über seine Bundesliga-Minimalisten, die mit drei Toren in fünf Spielen schon zehn Punkte sammelten. Und im Radiointerview bei Bayern 1 formulierte der 48-jährige Steirer nach dem Dämpfer für Werder frech: “Wer nach Europa will, muss erst am FC Ingolstadt vorbei.”
Der Trainer wies vergnügt darauf hin, dass der FC bereits eine Klasse tiefer einen Rekord aufgestellt hat mit 18 ungeschlagenen Partien in der Fremde. “Angesichts der Zeit in der 2. Liga finde ich es gar nicht so überraschend, dass wir auswärts so gut spielen”, sagte Hasenhüttl, der mit Torhüter Ramazan Özcan, Stürmer Lukas Hinterseer und Verteidiger Markus Suttner auch auf drei Landsleute setzt.
Der Rekord-Sieg des Neulings war ein später durch einen Elfmeter von Moritz Hartmann in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Verdient war der Erfolg dank großer Laufbereitschaft, cleverer Taktik und am Ende auch Coolness allemal. Der Aufsteiger hat eine Mannschaft, die “unheimlich leidenschaftlich arbeitet, die den Plan millimetergenau verfolgt”, wie der Coach es ausdrückte. Beeindruckend ist vor allem die Defensiv-Arbeit der Offensiv-Spieler. Die Bodenhaftung scheinen die Ingolstädter trotz der neuen Bestmarke nicht zu verlieren.
Den Schwung wollen die Ingolstädter aber mitnehmen und am Dienstag gegen den Hamburger SV auch den ersten Heimsieg holen. “Solange unser FCI-Zug rollt, werden wir möglichst viel mitnehmen und jeden Grashalm auf dem Platz bearbeiten”, betonte Özcan: “Wir wissen, dass wir in jedem Spiel unheimlich investieren müssen und nur so die Klasse halten können”, sagte der ÖFB-Teamtorhüter.
Stolz kann auch Peter Stöger mit dem 1. FC Köln sein. Eine Woche nach der 2:6-Abfuhr in Frankfurt zeigten die “Geißböcke” im Derby gegen das weiter punktelose Schlusslicht Mönchengladbach wieder ein anderes Gesicht und feierten dank eines Treffers von Anthony Modeste in der 64. Minute einen 1:0-Heimsieg.
“Es war ein intensives Spiel, geprägt auch von Nervosität. Wir haben trotzdem unsere Kompaktheit wieder gefunden, das Spiel nach vorne war aber nicht optimal. Der Gegner hat zwar null Punkte, ist aber nicht irgendein Gegner”, sagte Stöger nach dem ersten Kölner Derby-Sieg seit zehn Jahren.
Der Stimmungsboykott beider Fangruppen drückte zwar etwas auf die Atmosphäre, dennoch war Stöger natürlich zufrieden. “Spaß habe ich deshalb, weil ich sehe, welche Freude die Jungs in der Kabine haben. Da wissen sie, dass sie was Wichtiges erreicht haben. Dass sie nach x-Jahren wieder einmal gegen Gladbach gewonnen haben”, erklärte der Wiener. Nun soll am Dienstag auch in Berlin der erste Auswärtssieg gegen die Hertha seit November 2009 folgen.
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