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Österreichische Olympia-Bewerbung "sehr gut" vorstellbar

Stoss für Bewerbung zu haben
Stoss für Bewerbung zu haben
Das ÖOC kann sich eine Olympiabewerbung mit österreichischer Beteiligung in naher Zukunft gut vorstellen. Die geänderten Vorgaben der IOC-Agenda 2020, die Anwärter mit bestehender Infrastruktur und länderübergreifende Projekte forciert, kämen kleinen Ländern entgegen.

Das meinte zumindest Karl Stoss, der Präsident des Österreichischen Olympischen Komitees, beim Besuch von IOC-Chef Thomas Bach in Wien.

Freilich müsste sich dafür erst einmal eine österreichische Ausrichterstadt finden. Zuletzt war Salzburg mit zwei Winterspiel-Bewerbungen für 2010 und 2014 gescheitert, eine weitere hat die Mozartstadt vorerst ausgeschlossen. Die von Bach initiierte Agenda 2020 eröffne nun aber auch neue Perspektiven, glaubt Stoss. “Das ist sicherlich eine sehr, sehr nützliche Initiative für ein kleines Land wie Österreich, wenn es auch die Gelegenheit gibt, mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten. Wir könnten es uns sehr, sehr gut vorstellen, hier mitzuarbeiten an einem Konzept, wie wir uns wieder einmal bewerben könnten. Dazu braucht es natürlich eine Region, eine Stadt, die auf uns zukommt und sagt: Wir wären bereit, wir würden gerne. Und dann erarbeiten wir das und diskutieren das mit dem IOC”, erläuterte Stoss.

Durch die Vergaben der Winterspiele 2014 an Sotschi, 2018 an Pyeongchang und 2022 nach dem Ausstieg von Oslo an Peking oder Almaty stünden die Chancen einer möglichen Bewerbung mit österreichischer Beteiligung in nächster Zeit nicht schlecht, so der ÖOC-Boss. “Das liegt auf der Hand, es gäbe sicherlich Chancen, wenn man jetzt auch ein bisschen beobachtet, wo in nächster Zeit Olympische Spiele hingehen, dann kann man sich ausrechnen, wohin sie eigentlich in Zukunft vielleicht gehen sollten – wieder einmal zurück nach Europa oder vielleicht nach Amerika.”

Stoss verwies im Bezug auf länderübergreifende Projekte auch auf das im vergangenen Winter von Vorarlberg gemeinsam mit Liechtenstein durchgeführte Europäische Olympische Jugend-Festival (EYOF). “Wir haben diesen Pilot mit dem EYOF gemeinsam mit Liechtenstein gestartet. Das hat wunderbar funktioniert, das ist natürlich ein kleines Format, das jetzt auf ein großes zu projizieren, das wird unsere Aufgabe sein, aber wir stehen Gewehr bei Fuß, wir arbeiten gerne mit, wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir die olympische Familie gerne in Österreich haben.”

Deshalb werde man eine mögliche Bewerbung natürlich unterstützen. “Wenn es in Zukunft einmal die Möglichkeit gibt, dann werden wir uns dem nicht verschließen”, betonte Stoss. Von IOC-Präsident Bach gab es ermunternde Worte für das Ansinnen. “Österreich hat alle Voraussetzungen, um ein großartiger Gastgeber für Olympische Winterspiele zu sein. Es ist von der Geografie, bis zur Liebe der Österreicher zum Wintersport, der Verbundenheit mit den Athleten und der Infrastruktur praktisch alles vorhanden. Daher wäre eine Bewerbung von Österreich alleine durch die Tatsache, dass sie aus Österreich kommt, eine sehr starke”, sagte der Deutsche.

Ein länderübergreifendes Projekt ist auch für den Vorsitzenden des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gut vorstellbar. “Das ist eben auch etwas, was die Olympische Agenda ändern will und wie wir bereits aus den Bewerbungen für 2024 gesehen haben, schon geändert hat. Dass wir nicht kommen wollen, und sagen: Macht mal dieses und jenes oder wir können uns das so vorstellen. Sondern, dass wir im Gegenteil die Initiative und Kreativität den Bewerbern überlassen.”

Das ÖOC müsste sich gegebenenfalls anschauen, “wie würden Olympische Spiele in unsere österreichische und europäische Planung im Bezug auf Sport, auf nachhaltige Entwicklung, finanzielle Gegebenheiten und Ökologie passen, und dann mit dieser Planung zum IOC kommen und mit uns darüber zu reden”, so Bach.

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