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Österreich: Heuer keine Auktionen für Bundesanleihen mehr

Heuer finden keine Auktionen für Bundesanleihen mehr statt.
Heuer finden keine Auktionen für Bundesanleihen mehr statt. ©pixabay.com (Symbolfoto)
2018 wird es keine Aktionen für Bundesanleihen mehr geben. Die bestehenden Termine im November und Dezember wurden abgesagt.

Die Republik Österreich wird im laufenden Jahr 2018 keine Auktionen für die Emission neuer Bundesanleihen durchführen. Die für die Schuldenaufnahme des Staates zuständige Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) hat die beiden noch ausstehenden Auktionstermine für November und Dezember abgesagt.

Auktionstermine abgesagt

“Per 29. Oktober 2018 konnten bereits rund 90 Prozent des gesamten Finanzierungsprogrammes für das heurige Jahr abgeschlossen werden. In den verbleibenden zwei Monaten des laufenden Jahres plant der Bund neben Privatplatzierungen u.a. kurzfristige Finanzierungen wie Austrian Treasury Bills abzuschließen”, teilte die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) am Dienstag auf APA-Anfrage schriftlich mit.

Aufgrund des somit bereits weit fortgeschrittenen Finanzierungsprogrammes 2018 werden die beiden Bundesanleihen-Auktionstermine am 6. November und 11. Dezember 2018 nicht wahrgenommen.

Bei der bisher letzten Auktion dieses Jahres im Oktober wurden zwei Bundesanleihen wie geplant um insgesamt 1,15 Mrd. Euro aufgestockt, wobei erstmals auch eine Blockchain-Technologie zum Einsatz kam. Laut OeBFA-Chef Markus Stix waren damals rund 82 Prozent des diesjährigen Finanzierungsplanes umgesetzt.

Ursprünglich – im Dezember 2017 – plante die OeBFA für 2018 ein gesamtes Finanzierungsvolumen zwischen 27 und 30 Mrd. Euro, davon sollten 20 bis 23 Mrd. Euro auf die Emission von Bundesanleihen entfallen.

Weniger Schulden im kommenden Jahr

Bis Juli stellte sich dann heraus, dass Österreich im laufenden Jahr weniger Schulden machen wird. Das geplante Finanzierungsvolumen wurde in der Folge um 2 Mrd. auf 25 bis 28 Mrd. Euro reduziert. Die Zwischenausschüttungen der Heta und das Ende April beschlossene Budget würden zu einer geringeren Kapitalaufnahme führen, sagte damals OeBFA-Chef Markus Stix zur APA. Das Doppelbudget für 2018 und 2019 sieht unter anderem einen Abbau der Staatsschulden vor.

Die Heta, Abbaueinheit der früheren Hypo Alpe Adria, hatte Anfang Juli 2,4 Mrd. Euro aus dem Verkauf ihrer Vermögenswerte vorzeitig ausgeschüttet. Davon gingen 0,6 Mrd. Euro auf ein Sperrkonto, 1,8 Mrd. Euro im Wesentlichen an die Republik Österreich. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) ging zuletzt davon aus, dass aus dem Verkauf der Vermögenswerte der Heta 10,5 Mrd. Euro erlöst werden können. Bleibt es dabei, dann kostet die Abwicklung der Heta die Republik kein zusätzliches Geld. Übrig bleiben allerdings aus dem Hypo-Desaster als Kosten für die Republik Österreich 5,5 bis 6 Mrd. Euro Kapitaleinschüsse vor der Abwicklung. Das Land Kärnten zahlt fix 1,2 Mrd. Euro für die Hypo-Abwicklung.

Laut der aktuellen Investoreninformation der OeBFA wird die Laufzeit für das gesamte Schuldenportfolio der Republik Österreich per Jahresende 2018 zwischen 9,6 und 10,2 Jahren liegen. Ende 2017 waren es 10 Jahre, die effektive Verzinsung lag bei 2,47 Prozent – und sank bis Juni auf 2,28 Prozent. Im Vergleich zur gesamten Schuldenaufnahme in der Eurozone wird der Anteil Österreichs heuer von unter 3 auf unter 2 Prozent sinken. Über 90 Prozent der österreichischen Staatsschulden werden von europäischen Investoren gehalten, über 80 Prozent innerhalb der Eurozone.

(APA/Red)

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