Am Mittwoch haben sich ÖGB und Wirtschaftskammer mit der Bundesregierung auf eine Verlängerung der Corona-Kurzarbeit geeinigt. Die Kurzarbeit wird um sechs Monate verlängert. Der Vorarlberger ÖGB-Landesvorsitzende Reinhard Stemmer begrüßt die Einigung der Sozialpartner mit der Regierung auf ein neues Kurzarbeitmodell "außerordentlich". Damit würden tausende Jobs gerettet. Missbrauch seitens der Unternehmen werde zudem schärfer bekämpft.
Kurzarbeitsgeld viel höher als Arbeitslosengeld
Das neue Modell der Kurzarbeit III gilt ab 1. Oktober 2020. Die Mindestarbeitszeit wird von 10 auf 30 Prozent angehoben, die Nettoersatzrate für Beschäftigte bleibt bei 80 bis 90 Prozent. Mit einer Nettoersatzrate zwischen 80 und 90 Prozent müssen die betroffenen Arbeitnehmer kaum Einbußen hinnehmen und können sich ihre Wohnung, ihr Auto und ihr gewohntes Leben weiterfinanzieren. Das Arbeitslosengeld liegt lediglich bei 55 Prozent des letzten Lohnes bzw. Gehalts.
"Verhindert Massenarbeitslosigkeit"
Laut Auskunft des AMS sind derzeit immer noch 31.000 Arbeitnehmer in Vorarlberg in Kurzarbeit. Für ÖGB-Landesvorsitzenden Reinhard Stemmer ist die Kurzarbeit III ein „absolut notwendiges Instrument, um Massenarbeitslosigkeit zu verhindern und die Existenzen von tausenden Menschen und Familien zu sichern“.
„Ohne ein neues Kurzarbeitsmodell wäre die Gefahr groß, dass diese Menschen in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.“
"Schützt die Arbeitnehmer vor finanziellem Absturz"
„Das neue Modell sichert nicht nur die Kaufkraft der Beschäftigten, sondern schützt die ArbeitnehmerInnen auch vor dem kompletten finanziellen Absturz.“ Es sei auch nach wie vor ein attraktives und großzügiges Modell für Unternehmen. „Gegen Missbrauch wird aber verschärft vorgegangen."
Kampf dem Missbrauch
„Die Kurzarbeit ist ausschließlich für jene, die sie wirklich brauchen. Sie dient dazu, wirtschaftliche Notlagen zu überbrücken.“ Für die Bewilligung ist künftig etwa eine Prognoserechnung vorzulegen.
Der ÖGB-Landesvorsitzende begrüßt, dass bei den Kurzarbeitsanträgen der Unternehmen noch genauer hingesehen werde. Es soll kein „Durchwinken" geben, um Missbrauch durch Betriebe zu verhindern.
„Wir haben kein Verständnis für Unternehmen, die sich daran bereichern“, stellt Stemmer klar.
Zuspruch auch von der WKV für die adaptierte Kurzarbeit
Auch die Wirtschaftskammer Vorarlberg zeigt sich mit dem adaptierten Kurzarbeitsmodell zufrieden. Kurzarbeit III bringe vor allem eine große Planungssicherheit für Unternehmen und Arbeitnehmer. Dabei sei ein wesentlicher Faktor der bewährten Maßnahme, die Menschen in der Beschäftigung zu halten.
(Red.)
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