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Obstbauern mussten erneut Streptomycin ausbringen

Im Kampf gegen die Pflanzenkrankheit Feuerbrand - Schäden hielten sich heuer aber in Grenzen.
Im Kampf gegen die Pflanzenkrankheit Feuerbrand - Schäden hielten sich heuer aber in Grenzen. ©VOL.AT/Philipp Steurer
Im Kampf gegen die Pflanzenkrankheit Feuerbrand mussten Vorarlberger Obstbauern auch heuer das umstrittene Antibiotikum Streptomycin einsetzen. Das Mittel sei in fünf Betrieben im Bodenseeraum verwendet worden.

Das erklärte Agrarlandesrat Erich Schwärzler (V) gegenüber den “Vorarlberger Nachrichten” (Samstag-Ausgabe). Insgesamt hätten sich die Feuerbrand-Schäden aufgrund der Wetterbedingungen aber in Grenzen gehalten.

“Insgesamt nicht so schlimm”

“Schäden sind auch heuer eingetreten, aber es wird insgesamt nicht so schlimm”, sagte Ulrich Höfert, Obstbauverantwortlicher in der Vorarlberger Landwirtschaftskammer. Zur Blütezeit hätten nur kurz Infektionsbedingungen geherrscht.

Keine echte biologische Waffe

Nach dem im vergangenen Jahr abgeschlossenen Interreg IV-Programm zur Feuerbrandbekämpfung in den Bodenseeanrainerländern werde Vorarlberg “weiterhin alternative Mittel weiterentwickeln und resistente Sorten züchten”, so Schwärzler. Eine echte biologische Waffe gegen die Pflanzenseuche gebe es aber nach wie vor nicht. Die aus dem Interreg-Projekt hervorgegangenen Produkte haben laut Höfert alle eine gewisse Wirkung, “auch wenn diese gerade bei Extrembedingungen leider nicht an Streptomycin heranreicht”.

Feuerbrand seit 1993 in Vorarlberg

Vorarlberg kämpft seit 1993 gegen den Feuerbrand, der durch das Bakterium “Erwinia amylovora” ausgelöst wird. Seither hat sich die Pflanzenkrankheit über ganz Österreich verbreitet. Das Bakterium gilt als hochansteckend, erkrankte Bäume und Sträucher bedeuten einen Infektionsherd für die ganze Gegend. Viele Tausend Bäume mussten in den vergangenen Jahren gerodet werden. 2005 wurde in Vorarlberg erstmals das umstrittene Antibiotikum Streptomycin eingesetzt, seit 2008 wurde es bei akuter Gefahr auch in anderen Bundesländern zugelassen und etwa in der Steiermark auch ausgebracht. In Vorarlberg soll es nur mehr in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.

(APA)

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