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Obsorgestreit: Eine „Schlammschlacht“ auf dem Rücken der unschuldigen Kinder

urch neue Informationen könnte das Verfahren nun auch in Vorarlberg wieder aufgenommen werden
urch neue Informationen könnte das Verfahren nun auch in Vorarlberg wieder aufgenommen werden ©VOL.AT/ Hartinger
Schwarzach - Der Obsorgestreit um zwei Kinder einer in Vorarlberg verheirateten Deutschen und ihrem Ex-Mann, der in Spanien lebt, wirft viele Fragen auf. Durch neue Informationen könnte das Verfahren nun auch in Vorarlberg wieder aufgenommen werden. Zudem stehen neue schwere Vorwürfe im Raum: sexueller Missbrauch.
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Aufgrund einer Adressauskunft wurde ersichtlich, dass der Vater erst seit dem 31.12.2010 nicht mehr in der Schweiz gemeldet ist und bis dahin wohl auch in Spanien nicht gemeldet war. „Jetzt wird geprüft, ob dies ein rechtlicher Grund für die Wiederaufnahme des Verfahrens in Vorarlberg ist“, erklärt Nicolas Stieger, Rechtsanwalt der Mutter, gegenüber VOL.AT. In Spanien geht das Obsorgeverfahren am 13. März weiter. Die Mutter hält sich momentan mit den Kindern in Spanien auf, sie besuchte auch die erste Verhandlung im Februar. Beim nächsten Verhandlungstermin sollen nun auch die Kinder aussagen, wobei die Mutter noch nicht weiß, ob diese nach Mallorca reisen können. Angeblich will der Vater die Reisepässe der beiden nicht herausgeben, die Kinderausweise sollen bereits abgelaufen sein. Dieser jedoch bestreitet dies auf VOL.AT-Anfrage und erklärt, die Anwältin der Mutter hätte die Annahme der Dokumente verweigert.

Gericht entschied auf einstweilige Verfügung

Die beiden Kinder leben seit 2008 bei ihrem Vater in Spanien, laut der Mutter ohne ihr Dafürhalten.  Außerdem erklärt sie, die Tochter sei kein leiblicher Nachkomme des Mannes. Hier würde bereits ein Zivilprozess wegen der Vaterschaftsaberkennung laufen.

Der achtjährige Junge gab im September vergangenen Jahres bei einem Besuch bei der Mutter in Vorarlberg vor Gericht an, vom Vater und dessen Partnerin wiederholt geschlagen, beschimpft und sogar unter Wasser getaucht worden zu sein. Die zwei Jahre ältere Schwester bestätigte gegenüber dem Gericht sehr glaubwürdig, Augenzeuge dieser Taten gewesen zu sein. Auch sie habe Angst vor ihrem Vater. Aufgrund dieser Aussagen hat das Gericht der Mutter einstweilen das alleinige Sorgerecht zukommen lassen. Danach wurden die Kinder in Vorarlberger Schulen angemeldet und besuchten diese auch. Doch das Landesgericht Feldkirch entschied, dass der Lebensmittelpunkt der Kinder in Spanien und das Bezirksgericht Dornbirn folglich nicht zuständig sei, auch der OGH schloss sich dieser Meinung an. 

Gab es sexuelle Übergriffe?

Mittlerweile soll in Spanien auch ein Verfahren wegen sexuellem Missbrauch der Tochter gegen den Mann laufen, erklärt die Mutter gegenüber VOL.AT. Demnach soll es ein forensisch-psychiatrisches Gutachten geben, in dem die Tochter aussagte, mehrfach von ihm sexuell missbraucht worden zu sein. Der Vater bestreitet, dass es bis dato eine solche Anzeige gibt und bezeichnet diese als Erfindung der Mutter. Außerdem sei ein Strafverfahren gegen ihn aufgrund der Hetzkampagne, die er im Facebook und per E-Mail gegen die Mutter und deren neuen Ehemann, einen Vorarlberger Unternehmer, gestartet haben soll, in Spanien anhängig. Die Facebook-Seite, in der die Deutsche und ihr neuer Partner als Kindesentführer bezeichnet werden, wurde diese Woche gesperrt.
Der Obsorgestreit artet zu einer immer größeren „Schlammschlacht“ aus, die Leidtragenden sind die Kinder. Ob die schweren Anschuldigungen der sichtlich verängstigt wirkenden Mutter sowie der Kinder gegen den Ex-Mann und Vater der Wahrheit entsprechen, muss nun das Gericht entscheiden.

Der Vater polterte bereits: „Ich werde sämtliche Verleumdungen, die gegen mich in Umlauf gebracht wurden, zur Anzeige bringen, die Sachverhalte aufklären lassen und die verantwortlichen Personen persönlich in die Verantwortung nehmen und zur Rechenschaft ziehen.“ Für die Mutter steht hingegen fest, dass sie im Recht ist und verweist im VOL.AT-Gespräch auch auf entsprechende Beweise, die dem Gericht vorgelegt wurden. 

Die Mutter im Gespräch mit VOL.AT:

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(VOL.AT/ Robert Blum)
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