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"Oberstufe wird radikal umgestellt"

Bregenz – Details zu den SPÖ-Vorstellungen einer „modularen Oberstufe“ gab gestern Nationalrat Elmar Mayer bekannt. Der Götzner, Bildungssprecher seiner Fraktion im Nationalrat, sparte im Rahmen der Pressekonferenz allerdings auch nicht mit Kritik an der Vorarlberger ÖVP in Sachen „gemeinsame Schule“.

Denn breit sei die Forderung nach Einführung einer solchen Schule mittlerweile, sagte Mayer: „Industriellenvereinigung, Wirtschaftsbund, Lehrer, Elternvertreter – alle rufen nach einer gemeinsamen Schule.“ In Vorarlberg stelle sich nur noch ein kleiner Zirkel rund um Wolfgang Türtscher (VHS-Vorstand, Anm.) gegen diese notwendige Neuerung; nur dieser kleine Zirkel wolle weiterhin seine Privilegien verteidigen.

Mayers Ansage: „Es ist unverständlich, warum der Landeshauptmann nicht endlich grünes Licht gibt. Denn Landesrat Stemer würde ja gerne, darf aber nicht.“ Was aber hat es nun mit der eingangs erwähnten „modularen Oberstufe“ auf sich? Der Jahreslehrstoff soll diesem Modell zufolge pro Semester in zwei Module eingeteilt werden; also vier Module pro Lehrfach und Jahr.

Vier Mal wiederholen möglich

Die positiven Leistungen bleiben erhalten, es müssen nur jene Module nachgeholt werden, die noch nicht positiv abgeschlossen sind. Bis zur Matura muss ein Schüler alle Module abgeschlossen haben. Ein solches Modul kann insgesamt vier Mal wiederholt werden; beim vierten Mal wird dabei von einem neuen Lehrer geprüft.

Zugleich werden ein erweitertes Frühwarnsystem, eine individuelle Lernbegleitung und diverse Fördermaßnahmen installiert – so soll unter anderem die private Nachhilfe deutlich reduziert werden. Weitere Vorteile laut Mayer: „Die Schüler werden flexibler und eigenverantwortlicher.“ Abgesehen davon ermöglicht dieses Modell – es soll flächendeckend 2014, 2015 realisiert sein – begabten Schülern eine vertiefende Beschäftigung mit dem Lernstoff. Schüler können bestimmte Module in einem Fach vorzeitig ablegen, so ein Semester überspringen – und sich dann jenen Fächern widmen, in denen sie nicht so stark sind. „Eine leistungsgerechte Schule für alle ist Ziel der SP֓, sagte Mayer, „es ist unser Ziel, dass kein Kind zurückbleibt.“

Im Übrigen sieht Mayer die SPÖ auch falsch verstanden mit dieser „unseligen Fünfer-Diskussion. Mit Sitzenbleiben hat das nichts mehr zu tun, es wird die Oberstufe radikal umgestellt.“ LH Herbert Sausgruber sagte wenig später auf Mayers Kritik in Bezug auf die gemeinsame Schule: „Landesrat Stemers und meine Beurteilung decken sich völlig.“

VN

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